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Gesundheit: Die Zahl der betroffenen Kinder hat sich in Berlin verdoppelt

Kinder-Diabetes hat in Berlin stark zugenommen. Die Zahl der der Kinder, die an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankten, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.

Kinder-Diabetes hat in Berlin stark zugenommen. Die Zahl der der Kinder, die an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankten, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Während 1988 nur 36 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren neu an Diabetes erkrankten, wurden 1998 bereits 72 Kinder mit dieser Diagnose ins Krankenhaus eingewiesen. Insgesamt leben in Berlin etwa 600 diabeteskranke Kinder.

Diabetes ist damit die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter, so das Ergebnis einer berlinweiten Charité-Studie, die von der Klinik für Allgemeine Pädiatrie unter Leitung von Gerhard Gaedicke erarbeitet wurde. Über die Ursachen des rasanten Anstiegs von Insulinmangel-Diabetes, der auch national und international zu verzeichnen ist, können die Wissenschaftler bislang nur Vermutungen anstellen. Beispielsweise könnte die verbesserte Hygiene dazu führen, dass sich "nicht ausgelastete" körpereigene Abwehrzellen auf Insulin produzierende Zellen stürzen und sie vernichten.

Diabetes fällt als Krankheit allerdings erst dann auf, wenn die Menge der Insulin produzierenden Zellen unter 20 Prozent fällt. Krankheits-Symptome sind starker Durst, häufiges Urinieren, Gewichtsverlust und eine Abnahme der Leistungsfähigkeit in der Schule. Jungen Müttern fällt es oft schwer, diese Anzeichnen bei Kleinkindern richtig zu deuten.

"Ein Urinzucker-Teststreifen in der Apotheke schafft Gewissheit", sagt Gerhard Gaedicke. Und wenn Diabetes rechtzeitig diagnostiziert und in einem Kinder-Diabetes-Zentrum fachgerecht behandelt wird, dann haben die Kinder eine vergleichbare Lebenserwartung wie ihre gesunden Altersgenossen.

Diabeteskranke Jugendliche haben während der Pubertät jedoch oft besondere Probleme, ihren Blutzuckerspiegel mit der für sie gebotenen Disziplin einzustellen. "Da trauen sich manche einfach nicht, in Gegenwart der ersten Freundin oder beim Pizzaessen mit der Clique Insulin zu spritzen", sagt Thomas Danne, der die Charité-Studie betreute. Hier sei eine psychologische Beratung gefragt.

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