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Gesundheit: Die Zahl der Studenten sinkt deutlich Experten: Nach 2020 „dramatischer Einbruch“

Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland wird nach dem Jahr 2020 „dramatisch einbrechen“. Das prognostizieren Untersuchungen des Hochschul-Informationssystems (HIS).

Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland wird nach dem Jahr 2020 „dramatisch einbrechen“. Das prognostizieren Untersuchungen des Hochschul-Informationssystems (HIS). Liege die Zahl der Studienanfänger im Moment bei 360000 bis 380000, werde sie dann nur noch 200000 bis 250000 betragen, sagte Andrä Wolter, Professor beim von Bund und Ländern finanzierten HIS am Donnerstag in Berlin bei einer Veranstaltung des Studentenwerks zum Thema „Bildungsfinanzierung“. Zunächst werde die Zahl der Studienanfänger noch steigen, im Osten der Republik bis 2007, im Westen bis 2011. Danach werde sie bis zum Jahr 2020 auf das Niveau des Jahres 2000 zurückfallen, bis es aufgrund der demografischen Entwicklung zu dem tiefen Einbruch kommen werde.

Das HIS geht davon aus, dass bislang 50 bis 55 Prozent der Studienberechtigten ihre Entscheidung für ein Studium weitgehend unabhängig von der Lage auf dem Arbeitsmarkt oder den finanziellen Belastungen eines Studiums treffen. Weitere 20 bis 25 Prozent der Abiturienten seien generell nur schwer oder gar nicht für ein Studium zu gewinnen. Sie legten das Abitur deshalb ab, weil sie damit ihre Chancen auf eine Ausbildung steigern wollen. Weitere 20 bis 25 Prozent der Abiturienten würden ihre Studienentscheidung von Faktoren wie der Lage auf dem Arbeitsmarkt oder finanziellen Erwägungen abhängig machen. Ein Teil dieser Gruppe sei bereit, gegebenenfalls auf ein Studium zu verzichten.

Unterdessen ist die Quote der Studienabbrecher leicht gestiegen und liegt im jetzt untersuchten Jahr 2002 bei 25 Prozent, wie Wolter bekannt gab (1999: 23 Prozent). Fachhochschulen und Universitäten sind von der Entwicklung gleichermaßen betroffen, wobei die Zahl der Studentinnen, die ihr Studium an Fachhochschulen abbrachen, am deutlichsten stieg: von 13 auf 18 Prozent. An den Universitäten verdoppelte sich die Zahl der Abbrecher in der Zahn-/Veterinärmedizin von acht auf 16 Prozent, während sie in der Geografie deutlich sank, von 36 auf 19 Prozent. Näheres wird das HIS in der kommenden Woche bekannt geben.

Als wichtigste Gründe für ihre Exmatrikulation nennen die Abbrecher in der Vorgängerstudie vom Jahr 2002: „Problematische Studienbedingungen“ (71 Prozent), „Mangelnde Studienmotivation“ (64 Prozent) und „Finanzielle Probleme“ (61 Prozent). Betrachtet man einen längeren Zeitraum, scheint sich nach Ansicht der Experten bei den Studienbedingungen ein „Gewöhnungseffekt“ zu zeigen. Während im Jahr 1993/1994 noch 16 Prozent der Studienanfänger „in erster Linie“ die Studienbedingungen als Grund für ihren Abbruch nannten, waren es sieben Jahre später nur noch halb so viele.

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