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Gesundheit: DNS-Reparaturmechanismen: Unsterbliche Rattenzellen

Da Menschen länger leben als Ratten, müssen sich ihre Zellen auf dieses lange Leben einstellen. Die Zellen höherer Säugetiere besitzen deshalb Mechanismen, mit denen sie Schäden ihrer DNS reparieren können.

Da Menschen länger leben als Ratten, müssen sich ihre Zellen auf dieses lange Leben einstellen. Die Zellen höherer Säugetiere besitzen deshalb Mechanismen, mit denen sie Schäden ihrer DNS reparieren können. Gleichzeitig "zählen" die Zellen ihr eigenes Alter, indem bei jeder Teilung die Enden ihrer Chromosomen ("Telomere") kürzer werden. Laborversuche zeigen, dass nach 50 bis 90 Teilungen die Enden so kurz sind, dass die Zelle das Ende des Chromosoms gar nicht mehr als solches erkennt - die Zellteilung stoppt.

Die Telomere von Rattenzellen dagegen werden bei Laborkultivierungen nicht kürzer mit jeder Zellteilung. Und trotzdem hört bei ihnen schon nach zehn bis 15 Teilungen die Vermehrung auf. Warum? Zwei Forscherteams des University College London konnten jetzt nachweisen, dass es das Milieu ist, in dem sich die Zelle befindet, das über ihr Alter entscheidet. In einem "geeignetem" Milieu teilen sich die Zellen sogar unbegrenzt.

Bei dem Experiment kultivierten die Wissenschaftler Stützzellen des Nervensystems. Normalerweise befinden sich diese Zellen in einer Umgebung, die dauerhaften "Stress" für sie darstellt: Sauerstoff, Nahrung, Hormone - während sich menschliche Zellen mit Hilfe ihrer Reparaturmechanismen gegen diese Stressfaktoren wehren können, sind die Zellen von Ratten ihnen schutzlos ausgeliefert. Diese Faktoren sind es, die das Alter der Zelle kontrollieren. Die Forscher konnten nachweisen, dass die Gliazellen von Ratten sich unbegrenzt weiter teilen, sobald man sie in einem Milieu kultiviert, in dem die Stressfaktoren möglichst gering sind.

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