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Gesundheit: Ebola: Warum es keinen Impfstoff gibt

Dass Vorbeugung - und nicht Behandlung - der Schlüssel zur Bekämpfung des Ebola-Fiebers ist, haben Forscher am Impfstoff-Forschungszentrum der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA in Bethesda, Maryland, zum Anlass genommen, in einer anderen Richtung zu arbeiten.Als erstes entwickelten die amerikanischen Wissenschaftler einen DNS-Impfstoff - nichts anderes als einzelne Abschnitte nackter Erbsubstanz des Ebola-Virus, die in einen ringförmigen Erbfaden eingewebt werden.

Dass Vorbeugung - und nicht Behandlung - der Schlüssel zur Bekämpfung des Ebola-Fiebers ist, haben Forscher am Impfstoff-Forschungszentrum der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA in Bethesda, Maryland, zum Anlass genommen, in einer anderen Richtung zu arbeiten.

Als erstes entwickelten die amerikanischen Wissenschaftler einen DNS-Impfstoff - nichts anderes als einzelne Abschnitte nackter Erbsubstanz des Ebola-Virus, die in einen ringförmigen Erbfaden eingewebt werden. Wird ein solcher Impfstoff mit einer speziellen Impfpistole in eine Zelle injiziert, so baut der zelleigene Syntheseapparat - zumindest für eine befristete Zeit - die entsprechenden Viruseiweiße zusammen und präsentiert diese Proteine auf der Zelloberfläche. Das Immunsystem erkennt die Virusproteine auf der Oberfläche von Körperzellen als fremd und reagiert heftig und ausdauernd.

In einer zweiten Impfrunde verabreichten die Forscher ihren Versuchstieren, Makaken-Affen, eine weitere "Dosis" Ebola-Antigen mit Hilfe eines gentechnisch veränderten Adenovirus. Daraufhin stieg die Antikörperkonzentration um das 20-fache an, und die Immunantwort wurde so stark, dass den Tieren eine Infektion mit lebenden Ebola-Viren nichts mehr ausmachte.

Abgesehen von der Tatsache, dass gerade mal vier Affen geimpft wurden (und vier als Kontrolle dienten), scheint fraglich, ob die in der Fachzeitschrift "Nature" über den grünen Klee gelobte Studie wirklich ein praktikabler Ansatz ist. Denn die Impfprozedur dauerte insgesamt fast sechs Monate. Wie soll mit einem solchen Impfstoff die Bevölkerung bei einem akuten Ausbruch geschützt werden. Entscheidet sich doch die Frage, ob man am Ebola-Fieber erkrankt oder nicht, innerhalb von wenigen Tagen.

Die Vision, alle Menschen eines Risikogebiets präventiv zu impfen, ist alles andere als realistisch. Die betroffenen Länder sind noch nicht einmal in der Lage, ihre Kinder mit Routineimpfungen in der erforderlichen Regelmäßigkeit zu versorgen. Ein hochkomplizierter, teurer Ebola-Impfstoff rangiert da unter ferner liefen.

hmpf

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