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Gesundheit: Ein historischer Rückblick - An der Epidemie 1918/19 starben weltweit mehr als 20 Millionen

Sie forderte mehr Todesopfer als der Erste Weltkrieg: 20 bis 25 Millionen Menschen starben 1918/19 weltweit an der "spanischen" Grippe, vielleicht sogar bis zu 50 Millionen. Selbst den Pestzügen im Mittelalter fielen nicht so viele Menschen in so kurzer Zeit zum Opfer.

Sie forderte mehr Todesopfer als der Erste Weltkrieg: 20 bis 25 Millionen Menschen starben 1918/19 weltweit an der "spanischen" Grippe, vielleicht sogar bis zu 50 Millionen. Selbst den Pestzügen im Mittelalter fielen nicht so viele Menschen in so kurzer Zeit zum Opfer.

Die schwerste Grippe-Epidemie aller Zeiten lähmte die Kämpfe an den Fronten, legte das öffentliche Leben lahm: Schulen und Theater wurden geschlossen, der Geruch von Formalin lag in der Luft. Straßenbahnen durften nicht mehr fahren, aus Gaststätte und Sälen wurden Stühle entfernt. Abstandhalten war Bürgerpflicht, Diskussionen um Gesichtsmasken Tagesthema, Särge mancherorts Mangelware.

Die Grippe, deren äußerliches Zeichen eine Blaufärbung des Gesichts und insbesondere der Lippen war, wütete weltweit in vier Wellen, vier Monate lang: Nicht nur Alte, Kinder und Geschwächte traf sie; es fielen ihr vor allem 20 bis 40-jährige zum Opfer. Dass die "spanische" Grippe - oder auch "Schweinegrippe" - tatsächlich von der Iberischen Halbinsel ausging, bezweifelten schon die Zeitgenossen. Neuere Forschungen vermuten, dass das Virus von Schweinen auf Farmer im Mittelwesten der USA übersprang, bevor es sich innerhalb von einer Woche über das ganze Land ausbreitete und mit der amerikanischen Marine zum weiteren Wüten nach Europa reiste.

hdt

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