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Gesundheit: Eine Brücke für durchtrennte Nerven Nanoröhrchen als Baugerüst

Nerven im Rückenmark, die bei einem Unfall durchtrennt werden, wachsen von alleine nicht wieder zusammen. Die Folge sind Querschnittslähmungen.

Nerven im Rückenmark, die bei einem Unfall durchtrennt werden, wachsen von alleine nicht wieder zusammen. Die Folge sind Querschnittslähmungen. Nun haben Neurologen, Chemiker und Matarialforscher der Northwestern Universität in Chicago eine neuartige Brücke für Nervenverbindungen hergestellt. Im Reagenzglas schufen sie ein Gerüst aus winzigen Röhrchen, das das Zusammenwachsen der Nerven nach einer Verletzung des Rückenmarks erleichtern könnte, berichten Gabriel A. Silva und seine Kollegen im Fachmagazin „Science“ in einer OnlineVeröffentlichung.

Das Gerüst, an dem sich die Nerven entlanghangeln und zusammenwachsen können, bildet sich spontan aus einer Reihe komplexer Moleküle. Wie von selbst schließen sich diese Moleküle in einer speziellen wässrigen Lösung zu einem gelartigen Netzwerk aus Nanoröhrchen zusammen. Jedes dieser Röhrchen ist nur ein Millonstel Millimeter dick. An den Molekülen auf der Oberfläche des Gerüst können sich die Nervenzellen beim Wachstum festhalten.

Der Vorteil dieses Gerüsts besteht nach Aussage der amerikanischen Forscher darin, dass es flexibel ist und nicht implantiert werden muss, da es sich im Körpergewebe aus einer Flüssigkeit aufbaut. Diese kann vergleichsweise leicht injiziert werden, ohne dass dabei das Rückenmark zusätzlich verletzt würde. Auf diese Weise kann das Zusammenwachsen von Nerven möglicherweise unterstützt werden. tdp

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