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Gesundheit: „Eine gute Alternative“

Ab dem Herbst können sich Studienanfänger der Germanistik oder Romanistik und vieler anderer Fächerr an der Freien und auch an der HumboldtUniversität nur noch in Bachelor-Studiengänge einschreiben, die alten Magister- und Lehramtsstudiengänge laufen aus. Finden Sie das gut?

Ab dem Herbst können sich Studienanfänger der Germanistik oder Romanistik und vieler anderer Fächerr an der Freien und auch an der HumboldtUniversität nur noch in Bachelor-Studiengänge einschreiben, die alten Magister- und Lehramtsstudiengänge laufen aus. Finden Sie das gut?

Ja, denn ich glaube: Gerade in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist der Bachelor eine sehr gute Alternative – wenn er gut umgesetzt wird.

Was gefällt Ihnen daran?

Anstelle von Abschlussprüfungen wird ein studienbegleitendes Prüfungssystem eingeführt – das erspart den Studierenden die oft ein- bis zweijährige Prüfungsphase, die im Moment noch am Ende des Magisterstudiums steht. Außerdem werden endlich Praktika ins Studium integriert und als Studienleistung anerkannt, die Berufsqualifizierung wird zu einem Teil des Studiums. Und: Viele Studierende, die jetzt nach sieben Semestern abbrechen und ohne Abschluss ins Berufsleben gehen, werden künftig zumindest einen Bachelor-Abschluss vorweisen können.

In einem Bachelor-Studiengang dürfte es aber schwieriger sein, neben dem Studium zu jobben, sich zu engagieren oder Kinder zu bekommen …

Das stimmt nur zum Teil. Die Bachelor-Studierenden werden nicht so viel Zeit verlieren wie wir, weil ihr Studium klarer strukturiert ist. Jobben wird vielleicht schwieriger, aber immer noch machbar sein – und für die Familienplanung ist es sogar einfacher, wenn das Studium nicht so lange dauert wie heutzutage! Wichtig ist allerdings, dass Bund, Länder und Hochschulen Stipendienprogramme auflegen, damit weniger Studierende gezwungen sind zu jobben.

Viele Ihrer Kommilitonen befürchten, das Bachelor-Studium sei zu verschult, die Freiheit von Forschung und Lehre bleibe auf der Strecke.

Wenn ich manche gegen den Bachelor reden höre, habe ich den Eindruck, sie glorifizieren die gegenwärtigen, sehr chaotischen Zustände an den Unis. Denen sage ich: Mich hat diese „Freiheit“ bis ins zehnte Semester gebracht, und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Die Fragen stellte Dorothee Nolte.

Carolin Krehl (24) studiert Germanistik an der FU und hat als studentische Vertreterin in der Ausbildungskommission des Fachbereichs die neuen Bachelor-Studienordnungen mit erarbeitet.

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