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Gesundheit: Eleganter lernen

Ab heute steht der Lesesaal den Nutzern offen

Die Freie Universität Berlin hat eine neue Attraktion. Kaum hatten FUPräsident Dieter Lenzen und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit das rote Band zur, wie Lenzen formulierte, „Autobahn des Denkens“ zerschnitten, drängten mehrere hundert Besucher neugierig in die neue Bibliothek, bewunderten das große FU-Wappen auf dem Teppich, saßen in den roten Schalensitzen Probe und zogen Bücher aus den Regalen.

„An diesem Ort werden junge Leute gerne studieren und gerne auch mal ein paar Stunden länger“, hatte Wowereit zuvor bei der Einweihungsfeier im voll besetzten Hörsaal 1 a gesagt. Lenzen überreichte dem Regierenden „zur Erinnerung an acht Jahre Rosttransformation“ ein Stück der beim Umbau entsorgten Rostlaube. Ob es asbestkontaminiert sei, sei strittig, sagte Lenzen.

Rund 6000 Kubikmeter Asbest seien aus der Rostlaube geschafft worden, hatte Stararchitekt Norman Foster erklärt. Fosters Power-Point-Präsentation zeigte die Entstehungsgeschichte der neuen Bibliothek, zu der auch ein Test im Windkanal gehörte. Herausgekommen ist eine Form, die dem Gebäude schon vor der Eröffnung etliche Spitznamen beschert hat: Ei, Gehirn, Blase oder Tropfen. Es werden sicher schnell noch mehr. Denn ab heute steht der zitronengelbe Eingang den Studierenden offen.

Die Verbindung zur Natur war dem Architekten Lord Foster wichtig. Wie bei einer Pflanze öffnet sich bei schönem Wetter automatisch die äußere Haut und lässt Sonnenstrahlen in das Gebäude. „Mit diesem Bau bin ich meinem Ziel, die ideale Bibliothek zu bauen, ein großes Stück näher gekommen“, sagte Foster. Im Zentrum stehe für ihn die Beziehung zwischen Buch und Leser.

Ab heute um neun Uhr dürfen die Studierenden sich in dem spektakulären Neubau mit Homer und Beckett auseinander setzen. Zwischendurch können sie die Blicke an der Innenhaut entlanggleiten lassen. Sämtliche 636 Plätze sind nach außen gerichtet. Damit wird elegant ein bibliothekstypischer Ablenkungsfaktor ausgeschaltet: die flirtenden Blicke des Kommilitonen von gegenüber. akü/sök

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