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Gesundheit: Enttäuschte Hoffnung

Teures Alzheimer-Medikament kaum wirksam

Ein weit verbreitetes AlzheimerMedikament ist weniger nützlich als behauptet. Der Wirkstoff Donezepil (vermarktet als „Arizept“) verbessert zwar geringfügig die geistigen und praktischen Fähigkeiten bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit. Er zögert jedoch nicht die Krankheit, die Pflegebedürftigkeit oder Behinderungen hinaus. Ebenso wenig bessert sich das Verhalten oder seelische Symptome des Leidens durch das überdies teure Medikament.

Das ergab eine unabhängige englische Studie, die nicht vom Hersteller finanziert wurde und deren Ergebnisse nun im Fachblatt „Lancet“ (Band 363, Seite 2105) veröffentlicht wurden. An der Untersuchung „AD2000“ nahmen knapp 500 Patienten teil. Die eine Hälfte erhielt Donezepil, die andere ein wirkstofffreies Scheinmedikament (Placebo). Donezepil gehört zur Gruppe der Cholinesterase-Hemmstoffe, von denen mehrere gegen Alzheimer verordnet werden.

„Unser Ergebnis zeigt, dass Ärzte und Krankenkassen sich völlig zu Recht fragen, ob die knappen Mittel für die Versorgung geistig Verwirrter wirklich am besten bei der Verschreibung von Cholinesterase-Hemmern eingesetzt werden“, kommentiert Studienleiter Richard Gray von der Universität von Birmingham. Die Untersuchung widerspricht Werbeaussagen der Hersteller, nach denen Alzheimer durch Mittel wie Donezepil deutlich hinausgezögert werden kann. wez

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