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Gesundheit: Forscher belauschen Pflanzen: "Vorsicht, Kuh!", warnt die Mondbohne

Pflanzen können ihre Nachbarn zwar vor Kühen warnen, es nutzt ihnen aber wenig. Bedeutender ist ein Achtungshinweis auf hungrige Insekten oder Milben, da die Pflanzen dann Abwehrstoffe bilden.

Pflanzen können ihre Nachbarn zwar vor Kühen warnen, es nutzt ihnen aber wenig. Bedeutender ist ein Achtungshinweis auf hungrige Insekten oder Milben, da die Pflanzen dann Abwehrstoffe bilden. Die fein abgestimmte Kommunikation zwischen Bohnen stellt ein deutsch-japanisches Team im heute erschienenen Wissenschaftsmagazin "Nature" (Bd. 406, S. 512) vor.

Mindestens sechs Gene aktiviert eine Mondbohne, wenn sie von den Saft saugenden Milben angefallen wird, schreiben Wilhelm Boland vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena und japanische Kollegen. Als Folge produziert die Pflanze Stoffe, die der eigenen Verteidigung dienen: sie machen den Pflanzensaft für die Milben weniger bekömmlich. Zudem sendet sie Signalstoffe aus, deren Botschaft andere Bohnen verstehen. Die gewarnten Nachbarpflanzen beginnen daraufhin, ihre eigene Verteidigung vorzubereiten. Die Forscher experimentierten mit Roten Spinnmilben.

Auch bei einer rein mechanischen Verletzung, etwa durch die Hufe einer Kuh, verschickt die betroffene Bohne Signale, die aber etwas anders zusammengesetzt sind als bei einem Insektenangriff. Die Nachbarn verstehen diese Botschaft, reagieren aber kaum, denn gegen das Niedertrampeln helfen keine Appetithemmer. Das feine Informationssystem könnte sich im Pflanzenschutz nutzen lassen.

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