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Gesundheit: Friedrich Wilhelm II. bestieg heute vor 213 Jahren den preußischen Thron

Heute vor 213 Jahren, am 17. August 1786, ging in Preußen eine Ära zu Ende: Friedrich II.

Heute vor 213 Jahren, am 17. August 1786, ging in Preußen eine Ära zu Ende: Friedrich II., der Große, starb - auf dem preußischen Thron folgte ihm sein 41-jähriger Neffe Friedrich Wilhelm II. nach. Das Urteil der Geschichte über ihn - vor allem der Vergleich mit seinem Vorgänger, der Preußen unter die europäischen Großmächte gekämpft hatte -, fällt zu seinen Ungunsten aus. So schrieb der Historiker Leopold von Ranke (1795-1886) nach genauem Quellenstudium über Friedrich Wilhelm II.: "An die Stelle Friedrichs (II.), der nichts kannte als die Geschäfte seiner Regierung, fast ohne ein Bedürfnis für sich selbst, trat ein junger Monarch in der Blüte der Jahre, von imponierender Gestalt, der zwar herrschen und seine Pflicht erfüllen, aber auch das Leben genießen wollte; er hatte sich in Liebeshändel und sehr anstößige Verhältnisse verstricken lassen. An Stelle der kalten Skepsis hegte der Nachfolger religiöse Ideen mit einer starken Neigung zur Schwärmerei."

In der Tat änderte sich am preußischen Hof mit der Machtübernahme so einiges. Zum einen sind da die von Ranke genannten "anstößigen Verhältnisse". Unter dem "dicken Wilhelm" zog etwas ein, was seine beiden Vorgänger Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große an anderen Fürstenhöfen immer wieder als Zeichen des Untergangs gebrandmarkt und an ihrem Hof niemals geduldet hätten: eine üppige Mätressenwirtschaft.

Was seine Religiosität betraf, so galt der König als wundergläubig. Schon als Kronprinz war er der Sekte der Rosenkreuzer beigetreten, von der Hans-Joachim Schoeps in seiner Preußen-Geschichte schreibt, "christlich verbrämter Okkultismus und Geisterbeschwörungen" hätten sie beherrscht. Friedrich Wilhelm II. führte die allgemeine und die religiöse Zensur wieder ein, mit der das Zeitalter der religiösen Toleranz in Preußen beendet wurde.

Auf der anderen Seite bemühte sich der König, den drückenden Zentralismus seines Vorgängers zu lockern. Das im Volk verhasste Tabak- und Kaffeemonopol, das Friedrich II. bevorzugt an Franzosen verpachtet hatte, wurde für einige Jahre aufgehoben. Im Unterschied zum frankophilen Friedrich II. hatte sein Nachfolger auch einen Sinn für die deutsche Kunst. Deutsche Gelehrte und Schriftsteller erhielten Zugang zur Akademie der Wissenschaften.

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