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Gesundheit: Gegen den schnell ausgebildeten Basis-Arzt

Die Bundesärztekammer hat gestern in Berlin die Kultusministerkonferenz und die Wissenschaftsminister der Länder aufgefordert, klare und dauerhafte Ausnahmeregelungen für die Mediziner-Ausbildung zu treffen. Wie berichtet, warnt der Ärzteverband davor, in Deutschland einen Bachelor-Studiengang von drei Jahren Dauer für die Ärzteausbildung einzuführen.

Die Bundesärztekammer hat gestern in Berlin die Kultusministerkonferenz und die Wissenschaftsminister der Länder aufgefordert, klare und dauerhafte Ausnahmeregelungen für die Mediziner-Ausbildung zu treffen. Wie berichtet, warnt der Ärzteverband davor, in Deutschland einen Bachelor-Studiengang von drei Jahren Dauer für die Ärzteausbildung einzuführen. Die Mindestanforderung für ein Medizinstudium sei in einer Richtlinie der Europäischen Union mit 5500 Stunden festgelegt worden, erklärte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe.

Obwohl der Wissenschaftsrat keine Umstellung auf Bachelor und Master in der Ärzteausbildung plant und auch die Kultusministerkonferenz keine solchen Absichten hegt, sieht der Marburger Bund dennoch Gefahren. Es sei eine Tatsache, dass viele Ärzte wegen miserabler Arbeitsbedingungen und „unwürdig schlechter Bezahlung“ Deutschland verließen. Das könnte die Politik verleiten, den schnell ausgebildeten Basis-Arzt mit Minimalqualifikation in Deutschland „zum Lohndumping auf den Ärztemarkt zu werfen“, sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes, Ulrich Montgomery.

Der Präsident des konservativen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, kann generell keine rechtliche Verbindlichkeit für die Umstellung auf Bachelor und Master nach dem Bologna-Prozess für Deutschland erkennen. Ihm wäre es am liebsten, wenn aus den Hochschulgesetzen der Länder Zeitvorgaben für die Umstellung auf die neuen Studiengänge entfernt würden.

Uwe Schlicht

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