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Gesundheit: Gehirnforschung: Turbo-Chip für Schneckenhirn

Von einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle der ganz besonderen Art berichten deutsche Forscher: Ihnen ist es gelungen, ein Netz aus Nervenzellen mit einem Chip zu verbinden. Günther Zeck und Peter Fromherz vom Münchner Max-Planck-Institut für Biochemie haben ihre Ergebnisse im US-Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.

Von einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle der ganz besonderen Art berichten deutsche Forscher: Ihnen ist es gelungen, ein Netz aus Nervenzellen mit einem Chip zu verbinden. Günther Zeck und Peter Fromherz vom Münchner Max-Planck-Institut für Biochemie haben ihre Ergebnisse im US-Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht. Mehrere Nervenzellen einer Schnecke seien isoliert und auf einen Silikon-Chip verpflanzt worden, sagte Fromherz. Dort wuchsen die Zellen zu einem Nervennetz zusammen.

Die Forscher konnten danach beobachten, wie eine Reizung durch das Nervennetz reist. Sie regten eine Zelle über eine elektrische Spannung aus dem Chip an. Dieser Puls wanderte durch das Nervennetz zu einer anderen Zelle und wurde dort von dem Chip wieder registriert. Bei dem Experiment wird gezeigt, dass die Reizübertragung von einem neuronalen Netz auf einen Chip funktioniert, sagte Fromherz. "Das ist ein Quantensprung in unserer bisherigen Forschung." Dem Wissenschaftler war es vor rund zehn Jahren gelungen, erstmals eine einzelne isolierte Zelle mit einem Chip zu verbinden und Information zu übertragen.

Die Zellen auf dem Chip "tun aber nichts Schlaues", sagte Fromherz. Dennoch sei der Erfolg des Experiments wichtig. In Zukunft könnte das Verfahren für "neuronale Prothesen" zur Steuerung des Seh- oder Hörvermögens über die Kombination von Zellen und Computerelektronik entwickelt werden.

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