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Gesundheit: Kein längeres Leben durch Vitaminpillen

Viele Menschen schlucken Vitamintabletten, weil sie sich versprechen, dadurch gesund zu bleiben und länger zu leben. Aber diese Hoffnungen haben nun einen Dämpfer erhalten.

Viele Menschen schlucken Vitamintabletten, weil sie sich versprechen, dadurch gesund zu bleiben und länger zu leben. Aber diese Hoffnungen haben nun einen Dämpfer erhalten. Nach einer neuen Analyse erhöhen Vitaminpillen die Lebenserwartung nicht – es gibt sogar Hinweise darauf, dass manche die Lebensspanne verkürzen. Wissenschaftler der Universität Kopenhagen werteten 67 Studien mit insgesamt rund 230000 Teilnehmern aus. In ihnen wurden die Vitamine Beta-Carotin, Vitamin A, C, E und Selen mit der Einnahme eines wirkstofffreien Scheinmedikaments (Placebo) verglichen, oder aber die Teilnehmer nahmen gar kein Präparat ein. Diese Substanzen gelten als Antioxidantien. Sie sollen potenziell gefährliche Stoffwechselprodukte namens „freie Radikale“ in den Körperzellen entschärfen.

Es gebe keinen überzeugenden Beleg dafür, dass die getesteten Vitamine das Leben verlängern, lautet das Fazit der Forscher, deren Auswertung von der Cochrane-Collaboration veröffentlicht wurde. Diese Vereinigung bewertet unabhängig wissenschaftliche Veröffentlichungen. Bei einer Analyse der besonders hochwertigen Untersuchungen stellte sich heraus, dass einige Vitamine das Sterberisiko sogar vergrößern: bei Vitamin A wurde es um 16 Prozent erhöht, bei Beta-Carotin um sieben und bei Vitamin E um vier Prozent. Vitamin C hatte anscheinend keinen Einfluss. Selen verringerte die Sterblichkeit – allerdings nur in Studien, die von wissenschaftlich geringerer Qualität waren. (wez)

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