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Gesundheit: Greifswald zeigt sein "Tafelsilber"

"Schätze der schwarzen Kunst - Wiegendrucke aus Greifswald" lautet der Titel einer Ausstellung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die vor kurzem in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet wurde. Als kostbarstes Stück der Ausstellung gilt die so genannte 36-zeilige Bibel - eine Ikone des Frühdrucks und stolzer Besitz der Greifswalder Universität.

"Schätze der schwarzen Kunst - Wiegendrucke aus Greifswald" lautet der Titel einer Ausstellung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die vor kurzem in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet wurde. Als kostbarstes Stück der Ausstellung gilt die so genannte 36-zeilige Bibel - eine Ikone des Frühdrucks und stolzer Besitz der Greifswalder Universität. Die Bibel hat die Jahrhunderte vergessen und verborgen in dunklen, kalten Gemächern unbeschadet überdauert. Man vermutet, sie wurde um 1460 in Bamberg gedruckt. Somit entstand die "B36", wie sie unter Kennern genannt wird, unmittelbar nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg und repräsentiert eines der schönsten Bücher aus den Anfangsjahren des Buchdrucks.

"Die Universität zeigt hier ihr Tafelsilber", sagte Rektor Metelmann bei der Eröffnung. Von den seinerzeit 13 gedruckten Exemplaren der Gutenberg-Bibel sind nur noch vier vollständig erhalten. Sie befinden sich in Paris, Wien, Leipzig und Greifswald. Jedes ist ein Unikat. Als die am besten erhaltene Bibel gilt die Greifswalder - deshalb weckte sie schon früh Begehrlichkeiten. So wandte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Preußische Staatsbibliothek in Berlin immer wieder in Bitt-, Droh-, Lock- und Schmähbriefen an die Greifswalder Bibliothekare mit dem Ziel, die Bibel zu erwerben. In pommerscher Gelassenheit wurde dieses Ansinnen konsequent abgelehnt. Das Objekt der Begierde wurde in der Vergangenheit auch nur einmal außerhalb ihrer Heimatstadt gezeigt - in den 80er Jahren in Lund (Schweden).

Die zum Schutz der Bücher klimatisierten und abgedunkelten Ausstellungsräume beherbergen weitere Kostbarkeiten der schwarzen Kunst, wie das Liber chronicarum, lateinische und deutschsprachige Bibeln, illuminierte Dekretalen-Inkunabeln und mehrere mit Holzschnitten ausgestattete Werke. Es handelt sich dabei um lateinische, theoretische und juristische Gebrauchsschriften aus dem späten 15. und frühen 16. Jahrhundert.

Steffi Schweizer

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