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Gesundheit: Gremien stecken Profil der Freien Universität ab

Das mit herausragenden Persönlichkeiten besetzte Kuratorium der Freien Universität hatte sich Anfang Mai mit der Zukunft der Hochschule befasst und dabei eine Reihe strategischer Eckpunkte über das Profil, die personelle Erneuerung und die räumliche Entwicklung benannt. Dazu gehört der Erwerb des ehemaligen US-Hauptquartiers, das der Universität die Möglichkeit zu einer stärkeren räumlichen Konzentration eröffnet.

Das mit herausragenden Persönlichkeiten besetzte Kuratorium der Freien Universität hatte sich Anfang Mai mit der Zukunft der Hochschule befasst und dabei eine Reihe strategischer Eckpunkte über das Profil, die personelle Erneuerung und die räumliche Entwicklung benannt. Dazu gehört der Erwerb des ehemaligen US-Hauptquartiers, das der Universität die Möglichkeit zu einer stärkeren räumlichen Konzentration eröffnet. Das Kuratorium unterstützt diese Pläne und räumt ihnen eine außerordentlich hohe Priorität ein. Das wurde am Mittwoch von dem zweiten wichtigen zentralen Gremium der FU, dem Akademischen Senat, mit Befriedigung zur Kenntnis genommen.

Vorbehalte hinsichtlich der Empfehlungen des Kuratoriums meldeten einige Mitglieder des Akademischen Senats lediglich bei den Berufungen neuer Professoren an. Grundlage für die fachliche Ausrichtung der neuen Professoren sollen die Zielvereinbarungen sein, die das Präsidium der Universität mit den Dekanen der Fakultäten treffen will. Schließlich geht es dabei um strategische Fragen wie die künftige Entwicklung der Universität.

Prinzipiell begrüßten auch Vertreter der Profesoren im Akademischen Senat wie Klaus Hempfer und Peter Hübner die Existenz solcher Zielvereinbarungen. Aber der Akademische Senat müsse an der Berufungspolitik beteiligt werden. Er könne und wolle keine Verantwortung an Entscheidungen mittragen, an denen er nicht beteiligt gewesen sei. Präsident Gaehtgens erklärte dazu, dass die zentralen Gremien und damit auch der Senat die strategischen Entscheidungen vorgäben, in deren Rahmen Präsidium und Dekane handeln könnten.

Bereits heute macht sich der Akademische Senat Gedanken darüber, wie die Arbeit des Kuratoriums in einigen Jahren evaluiert werden soll. Das Kuratorium neuer Art ist unter anderem mit herausragenden Persönlichkeiten wie der Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, dem einstigen Gewerkschaftsführer Herrmann Rappe, dem ehemaligen Manager Heinz Dürr und dem einstigen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Wolfgang Frühwald, besetzt und soll die FU in strategischen Fragen beraten.

Das Kuratorium arbeitet auf der Grundlage einer neuen Verfassung der FU, die durch die Experimentierentscheidung des Abgeordnetenhauses ermöglicht wurde. Da bisher für die Evaluation lediglich "Personen mit gewerkschaftlichem Hintergrund" benannt worden waren, hat das Präsidium nun ein Richtlinienpapier zur Diskussion gestellt. Darin wird vorgeschlagen, fünf Experten aus geeigneten Organisationen einzusetzen, die sich bereits mit der Reform des Hochschulen auskennen und "über Erfahrungen in der Evaluation von Steuer- und Entscheidungsprozessen in der Hochschule verfügen". Der FU-Präsident solle an entsprechende Organisationen herantreten und um die Entsendung von Experten zu bitten. Gedacht ist dabei an Institutionen wie den Stifterverband, das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), das Hochschul-Informationssystem (HIS), den Wissenschaftsrat oder die VW-Stiftung.

Die große Mehrheit des Akademischen Senats war bereit, den Empfehlungen des Präsidiums zu folgen. Klaus Hempfer bezeichnete die Vorlage als ausgezeichnet; Peter Hübner begrüßte, dass Organisationen und nicht Einzelpersonen angesprochen werden sollten. So könne man wirklich sicher sein, dass Personen mit entsprechendem Sachverstand in die Arbeitsgruppe entsandt würden und Proporzstreitigkeiten vermieden werden. Dagegen votierte eine kleine Gruppe von Senatsmitgliedern, denen die Beteiligung von Gewerkschaftern außerordentlich wesentlich erschien. Sie wurde überstimmt.

Anne Strodtmann

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