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Gesundheit: Hamburger Firma bietet Sars-Test an Nachweis des Erregers

in zwei Stunden

Noch ist die neue Atemwegsinfektion Sars bei uns nicht weit verbreitet – aber beim Testverfahren liegt Deutschland vorn. Die Hamburger BiotechnikFirma Artus hat nun einen Nachweis für den hochansteckenden Erreger auf den Markt gebracht, der in zwei Stunden Klarheit bringen soll. Der Test basiert auf Erkenntnissen des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin.

Wissenschaftler des Bernhard-Nocht-Instituts unter Leitung von Christian Drosten hatten weltweit zu den Ersten gehört, die dem mutmaßlichen Verursacher, einem neuartigen Coronavirus, auf die Spur gekommen waren. Sie konnten ihre Ergebnisse zeitgleich mit denen einer amerikanisch-asiatischen Forschergruppe im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ veröffentlichen – wegen der Dringlichkeit vorab im Internet.

Der Hamburger Test weist Erbmaterial des Virus nach. Das geschieht mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion, einer Art Schnellkopierer für Erbinformation. Dabei werden nur solche Erbgutspuren vervielfältigt, die auch tatsächlich aus dem Virus stammen. Zuverlässigste Quelle für Virusmaterial ist Auswurf des Patienten, in dem sich massenhaft Erreger finden. Virus-Erbsubstanz wurde auch in Blut und Stuhl gefunden.

Noch ist der Test in der Erprobungsphase. Er kostet rund 17 Euro pro Person, wobei die ersten 24 Testsätze unentgeltlich abgegeben werden. Entscheidend ist nun, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO das Coronavirus als Ursache anerkennt und damit der Test seine offiziellen Weihen erhält.

Der Sars-Erreger gehört zwar zu den Coronaviren, ist aber mit den bekannten Erregern dieser Virusgruppe nur entfernt verwandt. Seine Erbgut-Sequenz – sie besteht nicht aus DNS, sondern aus RNS – gleicht nur zu etwa 50 Prozent den schon bekannten Coronaviren bei Tier und Mensch. wez

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