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Gesundheit: Hochschulen: Schnell ans Ziel

In den Hochschulrankings, die regelmäßig veröffentlicht werden, schneiden die Hochschulen der neuen Bundesländer oft sehr gut ab. Das gilt nicht für jedes Fach, nicht für jede Fakultät, aber in puncto kurze Studienzeiten, Ausstattung und Betreuung liegen die ostdeutschen Hochschulen insgesamt auf den vorderen Plätzen.

In den Hochschulrankings, die regelmäßig veröffentlicht werden, schneiden die Hochschulen der neuen Bundesländer oft sehr gut ab. Das gilt nicht für jedes Fach, nicht für jede Fakultät, aber in puncto kurze Studienzeiten, Ausstattung und Betreuung liegen die ostdeutschen Hochschulen insgesamt auf den vorderen Plätzen. Und das führt zu einem neuem Selbstbewusstsein.

"Die Chemnitzer Universität zählt zum Feinsten, was Deutschland-Ost und -West zu bieten haben", meint Alexander Friebel, der Pressesprecher der TU Chemnitz. Was sie so fein macht? "Zum Beispiel die optimale Betreuung", sagt Friebel. "169 Professoren kümmern sich um 7700 Studenten. Macht im Schnitt einen Professor auf 45 Studierende."

Diese gute Relation überzeugte auch Matthias Barth, der sich 1992 von Bad Sobernheim bei Bingen in die sächsische Industriestadt aufmachte, um Maschinenbau zu studieren. "Ich hatte noch ein Angebot der TU Darmstadt. Dort wollten 600 bis 700 Erstsemester anfangen, hier aber nur 80." Inzwischen haben sich die Studentenzahlen in Chemnitz verdoppelt, aber die Arbeits- und Lebensbedingungen sind noch so, wie Matthias Barth sie kennengelernt hat: "Ich bekam sofort einen Stundenplan, einen Platz im Wohnheim, und in den kleinen Seminaren konnte man auch Fragen stellen." Nach zehn Semestern war Barth schon Diplomingenieur.

Der 33-Jährige ist auch nach dem Studium in Chemnitz geblieben, er arbeitet bei einem Traditionsunternehmen. Doch Barth ist eine Ausnahme. "Die studentische Mobilität von West- nach Ostdeutschland lässt noch immer sehr zu wünschen übrig", kritisiert Irene Lischka, Geschäftsführerin des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg (HOF). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden nehmen etwa zwei Prozent der Studienanfänger aus den alten Bundesländern ein Studium in Ostdeutschland auf. In die umgekehrte Richtung "wandern" aber auch nur elf Prozent.

Laut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover ist für die meisten Studenten die Nähe zum Wohnort der wichtigste Grund für die Hochschulwahl - noch vor den Studienbedingungen und -möglichkeiten. Auch für Oliver Münch, der aus der Nähe von Zittau stammt, stand der Studienort schnell fest: Dresden sollte es sein. Zwar hätte er auch an anderen Universitäten Wirtschaftsmathematik studieren können, "aber ich wollte nicht zu weit weg von zu Hause". Jetzt, im sechsten Semester, kann der 21-Jährige seine Wäsche schon selber waschen, hat neue Freunde gefunden und genießt das "kulturell spitzenmäßige Angebot in Dresden".

Das Image der Stadt hat sich im ganzen Bundesgebiet rumgesprochen, auch deswegen ist die TU Dresden mit 26 654 Studierenden die größte Uni in Ostdeutschland. In dem Forschungsbericht "Das Image der TU Dresden" gaben im vergangenen Jahr 90 Prozent der Befragten an, auf Grund des Studienangebots an der TU zu studieren, aber auch die günstigen Lebensbedingungen (77 Prozent), die Atmosphäre des Ortes und der gute Ruf der Universität waren für jeweils 70 Prozent der Befragten wichtig.

Mit aktivem Marketing versuchen die ostdeutschen Hochschulen, auf ihr Studienangebot und ihren guten Ruf aufmerksam zu machen. Mit ganzseitigen Anzeigen in überregionalen Zeitungen und Magazinen wirbt zum Beispiel die TU Dresden mit ihrer Fremdsprachenausbildung, die jedem Studierenden kostenlosen Sprachunterricht garantiert. Die Fachhochschule Magdeburg-Stendal preist den BWL-Studiengang in Stendal mit "4-i-Kompetenzen" an: "interdisziplinär, innovativ, individuell und international". Dazu gehören laut Pressesprecher Norbert Doktor ein Auslandssemester, ein umfangreiches Sprachangebot und innovative Studieninhalte.

gms

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