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Gesundheit: Hubble blickt ins frühe Universum

Über 500 junge Galaxien haben Astronomen auf Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble entdeckt. Die rund 13 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxien zeigen Anzeichen einer hohen Sternentstehungsrate und sind kleiner als heutige Galaxien.

Von Rainer Kayser, dpa

Über 500 junge Galaxien haben Astronomen auf Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble entdeckt. Die rund 13 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxien zeigen Anzeichen einer hohen Sternentstehungsrate und sind kleiner als heutige Galaxien. Damit bestätigen sie nach Ansicht der Forscher, dass die heutigen Galaxien aus der Verschmelzung kleinerer Sternsysteme hervorgegangen sind. Die Astronomen berichten demnächst im Fachblatt „Astrophysical Journal“ über ihre Beobachtungen.

Mit der Entdeckung hoffen die Forscher, die Entstehung des Universums und von Galaxien besser zu verstehen. „Unsere Beobachtungen zeigen, dass es rund eine Milliarde Jahre nach dem Urknall genügend Galaxien mit vielen jungen, heißen Sternen gab, um das Gas im Universum neu aufzuheizen“, erklärt Garth Illingworth von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz, einer der beteiligten Wissenschaftler. „Wir bekommen hier einen Einblick in eine Epoche fundamentaler Veränderungen im Kosmos, und wir sehen die Galaxien, die diese Veränderungen verursachen.“ Denn das Licht der vielen neu geborenen Sterne habe dazu beigetragen, das kalte, dunkle Wasserstoffgas zwischen den Galaxien in ein heißes, durchsichtiges Plasma zu verwandeln.

Illingworth und seine Kollegen haben die jungen Galaxien im „Hubble Ultra Deep Field“ (HUDF) aufgespürt. Dabei handelt es sich um die am längsten belichtete Aufnahme, die je von einer Himmelsregion gemacht wurde. Die totale Belichtungszeit des Bildes, das im Verlauf von insgesamt 400 Erdumkreisungen im Zeitraum vom 3. September 2003 bis zum 16. Januar 2004 gemacht wurde, beträgt rund eine Million Sekunden oder 11,3 Tage. Das HUDF deckt am Himmel etwa ein Zehntel des Monddurchmessers ab und befindet sich im Sternbild „Chemischer Ofen“ am Südhimmel.

Die kleinen Galaxien leuchten auf der Hubble-Aufnahme rötlich, weil ihr Licht durch die Expansion des Weltalls extrem gestreckt wurde. Tatsächlich strahlen die jungen Galaxien vor allem blaues Licht aus, Anzeichen für eine geradezu explosionsartige Entstehung neuer Sterne. Die Sternentstehungsrate in den jungen Galaxien übertrifft die der heutigen Galaxien etwa um das Zehnfache.

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