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Gesundheit: Humboldt horcht und guckt in die Hörsäle Streit um Datenschutz an der HU

Der Datenschutzbeauftragte des Landes Berlin hat die HumboldtUniversität gestern wegen Video- und Tonübertragungen aus Hörsälen zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ein Student hatte kritisiert, dass in allen Hörsälen Kameras und Mikrofone installiert seien, die Bild und Ton der Vorlesungen in eine Technikzentrale übermitteln.

Der Datenschutzbeauftragte des Landes Berlin hat die HumboldtUniversität gestern wegen Video- und Tonübertragungen aus Hörsälen zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ein Student hatte kritisiert, dass in allen Hörsälen Kameras und Mikrofone installiert seien, die Bild und Ton der Vorlesungen in eine Technikzentrale übermitteln. Er fühle sich „überwacht“, sagte der Student gestern dem Tagesspiegel.

Der Datenschutzbeauftragte der Universität, André Kuhring, bestätigte die Existenz eines Aufzeichnungssystems. Es werde aber lediglich von Tontechnikern genutzt, „um Mikrofone auszupegeln und Rückkoppelungen auszuschließen“. Die übertragenen Kamerabilder könnten nicht aufgezeichnet und gespeichert werden. Es handele sich um bis zu 20 Jahre alte DDR-Technik, die im Übrigen niemals zur Überwachung des Lehrbetriebes durch die Stasi genutzt worden sei.

Der übertragene Ton dagegen könne auf Cassetten mitgeschnitten werden, sagte Kuhring. Dies geschehe aber nur auf ausdrücklichen Wunsch von Dozenten oder bei historisch bedeutsamen Reden von Politikern, mit deren Einverständnis. Man werde jetzt aber erklärende Tafeln in den Hörsälen aufhängen, versprach Kuhring. Beim Landesbeauftragten hieß es dazu: Eine solche Information sei ohnehin gesetzlich vorgeschrieben – wenn die Übertragungen überhaupt zulässig seien. Das werde man jetzt prüfen. -ry

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