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Immunologie: Afrikas Aids-Gen

Afrikaner leiden nicht nur häufiger an Aids, weil sich die Krankheit auf ihrem Kontinent so stark ausgebreitet hat. Sie sind aufgrund einer Mutation im Erbgut auch anfälliger für das Aids-Virus HIV als zum Beispiel Europäer oder Asiaten.

Afrikaner leiden nicht nur häufiger an Aids, weil sich die Krankheit auf ihrem Kontinent so stark ausgebreitet hat. Sie sind aufgrund einer Mutation im Erbgut auch anfälliger für das Aids-Virus HIV als zum Beispiel Europäer oder Asiaten. Etwa elf Prozent aller Aidsfälle in den Ländern südlich der Sahara seien darauf zurückzuführen, schreiben britische und US-Forscher im Fachblatt „Cell Host and Microbe“ (Bd. 4, S. 52).

Zu diesem Ergebnis kamen sie beim Vergleich des Erbguts von knapp 3500 Mitgliedern der US-Luftwaffe unterschiedlicher Hautfarbe. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen, denen eine Andockstelle für ein Eiweiß im Blut fehlte, ein höheres Ansteckungsrisiko hatten. Die Genvariante, die etwa 90 Prozent aller Afrikaner in sich tragen, führt dazu, dass das Virus leichter in den Organismus gelangen kann. Der Gendefekt ist zugleich ein Schutz vor Malaria – allerdings nur gegen bereits ausgestorbene Parasiten und nicht gegen die heute in Afrika verbreitete Form der Krankheit.

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