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Gesundheit: In weiter Ferne so nah

Mars und Erde in Opposition

Von Rainer Kayser, dpa

Wer in den späten Abendstunden nach Südwesten blickt, kann ihn gar nicht übersehen. Heller als alle Sterne leuchtet dort im Sternbild Wassermann in ruhigem, rötlichem Licht der Mars. Am 28. August steht unser roter Nachbarplanet von der Erde aus gesehen genau der Sonne gegenüber. „In Opposition“ sagen dazu die Astronomen.

Mit einem Durchmesser von 6800 Kilometern ist der Mars rund halb so groß wie die Erde. Die Temperatur auf der Oberfläche des roten Planeten schwankt zwischen 20 und minus 140 Grad, der Luftdruck beträgt nicht einmal ein Hundertstel des irdischen Wertes. Eine trockene, lebensfeindliche Welt – aber früher könnte es auf dem Mars einmal Wasser und vielleicht sogar primitives Leben gegeben haben.

Die diesjährige Mars-Opposition ist etwas ganz besonderes, denn mit 55758000 Kilometern Abstand kommt der Mars der Erde so nahe wie seit 60000 Jahren nicht mehr. Denn im Gegensatz zur Erdbahn ist die Umlaufbahn des Nachbarplaneten deutlich elliptisch, dadurch ändert sich der Abstand des Mars von Opposition zu Opposition.

Ein Nachteil der diesjährigen Marsopposition ist freilich, dass sie in die Sommermonate fällt. Denn im Sommer steht die Ekliptik, die scheinbare Bahn der Planeten am Himmel, tief im Süden. Deshalb erreicht der Mars in unseren Breiten nur eine Höhe von knapp 25 Grad über dem Horizont. Die Beobachtung erfordert also freie Horizontsicht und wird leicht durch Dunst und Wärmeflimmern der Luft beeinträchtigt.

Trotzdem lohnt sich der Blick zum Mars in diesem Jahr natürlich ganz besonders. Denn die große Nähe des roten Planeten führt auch dazu, dass er in diesem Jahr besonders groß erscheint.

Mit einem Durchmesser von 25 Bogensekunden – eine Bogensekunde ist der 3600. Teil eines Grads – zeigt sich der Mars schon im Hobby-Fernrohr als zwar kleines, aber deutlich erkennbares Scheibchen, auf dem sich sogar einige Oberflächen-Einzelheiten wie zum Beispiel die polare Eiskappe ausmachen lassen.

Am 30. August (Sonntag) um 20 Uhr veranstaltet die Wilhelm-Förster-Sternwarte am Insulaner „Die lange Mars-Nacht".

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