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Infektionen: Norovirus-Erkrankungen auf dem Höchststand

Magen-Darm-Beschwerden durch das Norovirus haben in diesem Winter nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht. Die Krankheit ist besonders für Kleinkinder und alte Menschen gefährlich.

Bis zum 6. Februar registrierte das RKI rund 133.200 Erkrankungsfälle, so viele wie noch nie seit dem Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001. Nach Ansicht der Forscher grassiert in diesem Winter in Europa und Nordamerika eine ungewöhnlich starke Norovirus-Epidemie. Zu den gestiegenen Zahlen in Deutschland könne aber auch eine erhöhte Aufmerksamkeit und verstärkte Diagnostik beigetragen haben.

26 Todesfälle mit Noroviren-Hintergrund

Noroviren sind weltweit verbreitet und für einen Großteil der ansteckenden Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen verantwortlich. Sie verursachen häufig einen hochansteckenden Brechdurchfall. Der hohe Flüssigkeitsverlust ist vor allem für Kleinkinder und alte Menschen gefährlich. In diesem Winter wurden dem RKI bereits 26 Todesfälle übermittelt, bei denen Noroviren eine Rolle spielten. Betroffen waren vor allem sehr alte Menschen.

Dass in Deutschland eine besonders starke Noroviren-Winterepidemie herrscht, war bereits im Januar klar. Von Mitte September 2007 bis Mitte Januar 2008 registrierte das RKI rund 125.400 Erkrankungsfälle. Das waren weit mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Winters 2006/2007, der mit rund 48.700 Fällen bisher als Rekord galt. In der gesamten Saison 2006/2007 registrierte das RKI 52 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Vier von fünf Gestorbenen waren älter als 80 Jahre.

Es gibt kein Medikament gegen Noroviren

Norovirus-Erkrankungen treten das ganze Jahr über auf, kommen in den Herbst- und Wintermonaten aber besonders häufig vor. Insbesondere in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen kann sich ein Ausbruch zur Epidemie entwickeln. Dort wird die Isolierung von Patienten in einem Zimmer mit eigenem WC empfohlen. Ein Medikament gegen Noroviren gibt es nicht. Allerdings können auch in Privathaushalten Hygienemaßnahmen wie Händewaschen das Infektionsrisiko deutlich senken. Ansteckend ist vor allem Erbrochenes. (mbo/dpa)

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