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Gesundheit: Länder wollen sich selbst erkennen Bildungspolitik wird vergleichend geprüft

Die Beherrschung der deutschen Sprache ist für Migrantenkinder ein Problem. Die 16 deutschen Länder erproben in Kindergärten und Grundschulen verschiedene Modelle – doch kein Land weiß, welches Modell am Ende das bessere ist.

Die Beherrschung der deutschen Sprache ist für Migrantenkinder ein Problem. Die 16 deutschen Länder erproben in Kindergärten und Grundschulen verschiedene Modelle – doch kein Land weiß, welches Modell am Ende das bessere ist. Genauso bei der Sprachförderung nach der Schule. Dabei bringen Bund, Länder und die Bundesagentur jährlich insgesamt drei Milliarden Euro dafür auf, um Migranten weiterzuqualifizieren. Nun wollen Bund und Länder voneinander lernen. Vergleiche sollen in Zukunft klären, welche Methode den größten Erfolg verspricht, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am Mittwoch in Berlin.

Die Beispiele sollten zeigen, wie sinnvoll es ist, dass Bund und Länder nach der Änderung des Grundgesetzes bei der Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens zusammenwirken – und das sowohl im internationalen Vergleich als auch bei der Erstellung des künftig alle zwei Jahre herauskommenden Bildungsberichts. Auch der Präsident der Kultusministerkonferenz Jürgen Zöllner lobte die neuen Möglichkeiten über alles.

Nicht erklären konnten die Politiker jedoch, wie diese Arbeit an den gemeinsamen Empfehlungen nachhaltig verankert werden soll. Es bleibt wohl dabei, dass – wie am Mittwoch – die Bundesministerin in die Kultusministerkonferenz geht und im Brainstorming Felder des gemeinsamen Forschungsinteresses ausmacht. Wie aus der Forschungskooperation gemeinsame Empfehlungen werden und welche Verbindlichkeit sie in den einzelnen Ländern erhalten sollen, bleibt offen.

Jedenfalls haben Bund und Länder einen achtköpfigen wissenschaftlichen Beirat eingesetzt, zu dessen Vorsitzendem der international bekannte Pisa-Forscher Jürgen Baumert bestimmt wurde. Stellvertreter ist der Erziehungswissenschaftler Heinz-Elmar Tenorth von der Humboldt-Universität. Der Beirat soll den Spürhund für die Minister spielen, um auf brisante Probleme aufmerksam zu machen. Baumert betonte, da aus jedem Befund unterschiedliche politische Empfehlungen abgeleitet werden könnten, werde sich der Beirat von politischen Empfehlungen fernhalten. Es sei ein großer Fortschritt, dass die Länder bereit seien, ihre Politik vergleichend überprüfen zu lassen.

Uwe Schlicht

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