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Gesundheit: Licht vom Lachs

Erbgut macht Leuchtdioden heller

Eine hauchdünne Schicht aus dem Erbgut (DNS) von Lachsen macht organische Leuchtdioden (OLEDs) rund zehnmal effizienter und dreißigmal heller als die herkömmliche Variante. Dies berichten US-Forscher um Andrew Steckl ( Universität von Cincinatti) im Fachmagazin „Applied Physics Letters“ (Band 88, 171109).

„Es zeigt sich, dass die DNS beinah ideale Energieniveaus hat, die einen ungehinderten Löchertransport ermöglichen, während sie Elektronen bremsen. Das gibt Elektronen und Löchern größere Chancen, zu rekombinieren und Photonen freizusetzen“, sagt Steckl.

Da jetzt mehr Photonen freigesetzt werden, steigt die Leuchtstärke der Diode. Sowohl grün als auch blau leuchtende organische Halbleiterdioden zeigten deutlich gesteigerte Effizienz und Helligkeit. Zudem scheint es, dass die Lebenszeit der als „BioLEDs“ bezeichneten Dioden jene der herkömmlichen deutlich übersteigt.

Die Luminanz sowohl blauer als auch grüner BioLEDs erhöhte sich deutlich gegenüber herkömmlichen Versionen, schreiben die Festkörperphysiker. Bei einer Stromdichte von 200 Milliampère pro Quadratzentimeter erreichte die grüne OLED eine Lichtstärke von 15 000 Candela pro Quadratmeter, während die blaue Variante immerhin auf 1500 Candela pro Quadratmeter kam. Das ist laut Steckl rund 30 Mal heller und bis zu zehn Mal effizienter als bei bisher üblichen organischen Leuchtdioden.

Auch zeigten erste Untersuchungen, dass die BioLeds deutlich langlebiger sind als gleichwertige Exemplare ohne DNS-Schicht. Allerdings ist der Grund dafür noch unklar. Das Team experimentiert nun mit der Dicke und der Zusammensetzung der DNS-Schicht, um die Photoemission besser zu steuern.

Das Rohmaterial stammte laut Steckl aus dem Rogen männlicher Lachse, der sehr reich an DNS ist, aber in der japanischen Lachsindustrie als Abfall gilt. Denkbar ist für die Forscher aber auch der Einsatz des Erbguts anderer Tierarten oder von Pflanzen. wsa

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