zum Hauptinhalt

Gesundheit: Linguisten auf der Spur des Mörders

Nicht nur Fingerabdrücke oder DNA- Spuren können Mörder oder andere Kriminelle entlarven. Auch Sprache kann verräterisch sein.

Nicht nur Fingerabdrücke oder DNA- Spuren können Mörder oder andere Kriminelle entlarven. Auch Sprache kann verräterisch sein. Britische Forscher entwickeln jetzt ein Instrumentarium, mit dem ein Autor einer SMS mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmt werden kann.

„Simsen ist eine relativ neue Art zu kommunizieren und eine besonders informelle Art des Sprachgebrauchs“, erläutert Tim Grant von der University of Leicester. SMS-Autoren folgten nicht sprachlichen Konventionen, sondern nutzen eine große Bandbreite unterschiedlicher SMS-Stile. Manche schreiben im Telegrammstil, aber benutzen immer noch vollständige Wörter, andere lassen bei häufigen Wörtern die Vokale weg und vertrauen darauf, dass der Adressat die verstümmelten Wörter identifizieren kann.

Modellhaft ist für die Forscher ein Mordfall in Großbritannien, bei dem eine SMS das Alibi eines Tatverdächtigen erschütterte. Eine junge Frau war umgebracht worden, und als dringend tatverdächtig galt ihr Onkel. Bei den Ermittlungen spielte eine SMS eine entscheidende Rolle. Hatte die Nichte diese SMS noch geschrieben? Oder hatte ihr Onkel die Nachricht von ihrem Handy abgesetzt und so getan, als wäre die Nichte die Absenderin? Durch eine linguistische Analyse konnte nachgewiesen werden, dass der Onkel der Autor der SMS war. wsa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false