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Gesundheit: Max-Planck-Gesellschaft: Im Wettlauf um kluge Köpfe droht die Niederlage

Der Etat der Max-Planck-Gesellschaft wird im Jahr 2001 nur um drei statt der geforderten fünf Prozent auf 2,365 Milliarden Mark wachsen. Dieses Ergebnis sei "enttäuschend", sagte Barbara Bludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, am Dienstag vor der Presse in Berlin.

Der Etat der Max-Planck-Gesellschaft wird im Jahr 2001 nur um drei statt der geforderten fünf Prozent auf 2,365 Milliarden Mark wachsen. Dieses Ergebnis sei "enttäuschend", sagte Barbara Bludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, am Dienstag vor der Presse in Berlin. Deutschland drohe im Wettbewerb um die klügsten Köpfe zurückzufallen, wenn die Spitzenforschung nicht ausreichend gefördert werde, sagte Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Markl wies darauf hin, dass große amerikanische Forschungsorganisationen wie die Nationale Wissenschafts-Stiftung (National Science Foundation) und die Nationalen Gesundheitsinstitute (National Institutes of Health) für das Jahr 2001 jeweils einen Haushaltszuwachs von 14 Prozent für sich verbuchen könnten. Auch Großbritannien und England planten, deutlich mehr Geld in die Wissenschaft zu geben. In Deutschland sollen aus den Erlösen der UMTS-Versteigerungen in den Jahren 2001 bis 2003 insgesamt zusätzlich 1,8 Milliarden Mark in die Genom- und die Gesundheitsforschung sowie in Bildungseinrichtungen fließen.

Die Max-Planck-Gesellschaft hat in diesem Jahr begonnen, an 13 Instituten und gemeinsam mit Partner-Universitäten zehn internationale "Research Schools" aufzubauen. Sie sollen dazu dienen, besonders qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs ins Land zu holen oder hier zu halten. Sieben der "Research Schools" haben inzwischen 102 Doktoranden und 35 Bachelor-Studenten aufgenommen, 105 von ihnen aus dem Ausland.

Von Nachteil für die Max-Planck-Gesellschaft sei es außerdem, dass man bei Berufungen neuer Wissenschaftler nicht über den im öffentlich Dienst vorgesehenen Gehaltsrahmen hinausgehen dürfe. Deshalb wählen gute Forscher dann doch nicht selten eine gut dotierte Stelle in den USA. "In 80 Prozent der Fälle geht es dabei lediglich um 30 000 bis 50 000 Mark, um die das jährliche Gehalt aufgestockt werden sollte, damit wir einen Spitzenforscher bekommen", sagte die Generalsekretärin Bludau.

Aus Anlass des in Berlin zurzeit begangenen Jubiläums "100 Jahre Quantentheorie" erinnerte Hubert Markl an die große Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse für alle Menschen: "Computer, Laser, der Strichcode an der Registrierkasse und die CD - alles nicht denkbar ohne Plancks Theorie."

Am 24. November hat der Senat der Gesellschaft außerdem einen für alle Wissenschaftler verbindlichen Kodex für Redlichkeit und Verantwortlichkeit in der Forschung beschlossen. Die Max-Planck-Gesellschaft hat 78 Institute und Forschungsstellen, in denen rund 11 000 Mitarbeiter, darunter 3000 Wissenschaftler, arbeiten. Finanziert werden die mit Grundlagenforschung befassten Institute je zur Hälfte von Bund und Land.

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