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MITARBEITER DER WOCHE: Der Fachmann für Schädelfehlbildungen

NameErnst-Johannes Haberl, 57 Beruf Facharzt für Neurochirurgie Alltag Eines von 2000 Kindern kommt mit einem schwer deformierten Schädel zur Welt. Ernst-Johannes Haberl leitet den Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie am Virchow-Klinikum – größtes Zentrum dieser Art in Deutschland – und operiert zwei Mal die Woche Kinder aus ganz Deutschland.

Name

Ernst-Johannes Haberl, 57

Beruf

Facharzt für Neurochirurgie

Alltag

Eines von 2000 Kindern kommt mit einem schwer deformierten Schädel zur Welt. Ernst-Johannes Haberl leitet den Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie am Virchow-Klinikum – größtes Zentrum dieser Art in Deutschland – und operiert zwei Mal die Woche Kinder aus ganz Deutschland. „Wir nehmen die fehlgebildeten Knochen komplett heraus“, erklärt er, „formen sie um und setzen sie wieder ein.“ Die Kindern sind maximal ein Jahr alt, aber auch Jugendliche mit Unfallverletzungen gehören zu seinen Patienten. Seit 1992 arbeitet der gebürtige Niederbayer an der Charité. „Mich hat gestört, dass in der chirurgischen Fachliteratur die Schädelform so selten zum Thema wird.“ Der Grund: Das ist ein heißes Eisen, die Form des menschlichen Kopfes wurde jahrhundertelang rassistisch und kriminologisch instrumentalisiert. Deshalb hat Haberl ein Projekt mit dem Institut für Kultur- und Literaturforschung initiiert, das den Sprachgebrauch und die ästhetischen Idealvorstellungen der Gegenwart untersucht. Ziel ist es, Chirurgen sensibler zu machen und ihnen Kontextwissen für die Operation zu vermitteln.Foto: Paul Zinken/Text: uba

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