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Gesundheit: Neue Zentren für die Berliner Wissenschaft

Berlin möchte dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit einem „Kulturforum“Konkurrenz machen. Bei diesen Treffen sollen gefährdete Projekte des Unesco- Weltkulturerbes, Probleme der „Beutekunst“ und die Vernichtung von Kulturdenkmälern, wie sie die Taliban in Afghanistan betrieben haben, erörtert werden.

Berlin möchte dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit einem „Kulturforum“Konkurrenz machen. Bei diesen Treffen sollen gefährdete Projekte des Unesco- Weltkulturerbes, Probleme der „Beutekunst“ und die Vernichtung von Kulturdenkmälern, wie sie die Taliban in Afghanistan betrieben haben, erörtert werden. Dabei solle es nicht bei symbolischen Protesten bleiben, sondern das Kulturforum müsse sich auf Aktionen verständigen, sagte gestern der Präsident der Freien Universität, Dieter Lenzen. Diese Idee der Wissenschaftskommission Berlin habe der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit positiv aufgenommen.

Das Kulturforum gehört zu fünf Kompetenzzentren, auf die sich die in der Wissenschaftskommission versammelten Vertreter aus Wirtschaft, Hochschulen und Forschungsinstituten jetzt verständigt haben. Wissenschaft und Wirtschaft unternehmen nach jahrelangem Ringen mit der Definition von fünf Kompetenzzentren den Versuch, exzellente Wissenschaft in der Region Berlin-Brandenburg so herauszustellen, dass die Stärken national und international sichtbar werden. Die Kooperation mit der Wirtschaft soll der Berliner Wissenschaft neue Perspektiven eröffnen – von der Grundlagenforschung bis zur Ausgründung von Firmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Dafür steht auch das Zentrum für optische Wissenschaften, das in Adlershof mit dem Elektronenspeicherring Bessy eine herausragende Einrichtung für die Forschung besitzt und dort den Bau eines freien Elektronenlasers plant. Der Physiker Ingolf Hertel erklärte, in Deutschland sei es üblich, wegen der Optik nach Thüringen zu blicken. Dabei seien die Berliner Einrichtungen schon heute „Weltmeister im Lichterzeugen“. In den Gesundheitswissenschaften soll ein neuer Campus in Mitte entstehen mit den Standorten Charité, Virchow-Klinikum und der Firma Bayer-Schering. Geplant sei auch eine Kooperation mit den Biomedizinischen Standorten in Buch und Dahlem, sagte der Präsident der Humboldt-Universität, Christoph Markschies.

Die Freie Universität hat eine lange Tradition in den Regionalwissenschaften Nord- und Lateinamerikas, Osteuropas und Asiens. In Dahlem soll nun ein Berliner Forum für transregionale Studien entstehen, das auch Politikberatung anbietet. Damit ist offenbar der umstrittene Plan vom Tisch, ein solches Zentrum außerhalb der Unis zu gründen. Ein weiteres Kompetenzzentrum ist für den Bereich Verkehr und Logistik geplant. Dort sollen Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft regionale und europäische Logistikverbünde vernetzen.

Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner will die Vorschläge zur Grundlage einer langfristigen Wissenschaftspolitik machen. Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und einer der Initiatoren der Wissenschaftskommission, sagte zu, dass die Umsetzung mit einem Controlling begleitet werde.

Uwe Schlicht

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