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Gesundheit: Neues Forschungsprojekt - Bund stellt 25 Millionen Mark bereit

Die Zusammenhänge zwischen Depression und Selbstmord soll ein großes Forschungsprojekt besser ausleuchten. "Depressionen werden oft unterschätzt und irgendwo zwischen Schnupfen und Einbildung angesiedelt", beklagte der Psychiater Ulrich Hegerl von der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Die Zusammenhänge zwischen Depression und Selbstmord soll ein großes Forschungsprojekt besser ausleuchten. "Depressionen werden oft unterschätzt und irgendwo zwischen Schnupfen und Einbildung angesiedelt", beklagte der Psychiater Ulrich Hegerl von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. "In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine lebensgefährliche Krankheit, die wie keine andere in fundamentaler Weise die Lebensqualität der betroffenen Menschen beeinträchtigt".

Hegerl bezeichnete Depressionen als "Volkskrankheit Nummer eins, noch vor Alkohol". In Deutschland seien vier bis acht Millionen Menschen von Depressionen betroffen, jeder siebte Deutsche erlebe zumindest einmal eine depressive Phase. 15 Prozent der Depressions-Patienten sterben demnach an Suizid. Das sind deutlich mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle in Deutschland ums Leben kommen. Seit einiger Zeit übernehmen einige Krankenkassen die Kosten für die Behandlung von Depressionen und depressiven Zuständen oder beteiligen sich zumindest teilweise daran.

Das Forschungsprojekt mit sechs Teilprojekten startet Anfang kommenden Jahres mit einem Schwerpunkt in Nürnberg. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 25 Millionen Mark gefördert. In Nürnberg sollen fünf Jahre lang Maßnahmen zur Senkung der Suizidrate bei depressiven Menschen ergriffen werden. Dazu gehören besondere Fortbildungen und eine Hotline für behandelnde Ärzte, Notrufnummern für Betroffene und Angehörige sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit. Mit ersten Ergebnissen sei in etwa einem Jahr zu rechnen, sagte Hegerl.

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