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Gesundheit: Professorentitel wird dem ehemaligen SS-Mitglied Hans Schwerte aberkannt

Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat den Entzug des Professorentitels für Hans Schwerte bestätigt, der jahrzehntelang seine Tätigkeit als SS-Hauptsturmführer und seine Zugehörigkeit zum "Persönlichen Stab" von Reichsführer-SS Heinrich Himmler verschwiegen hatte. Der 89-Jährige Literaturwissenschaftler hatte nach 1945 ein zweites Mal als Hans-Ernst Schneider in Germanistik promoviert und sogar seine Frau unter neuem Namen nochmals geheiratet.

Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat den Entzug des Professorentitels für Hans Schwerte bestätigt, der jahrzehntelang seine Tätigkeit als SS-Hauptsturmführer und seine Zugehörigkeit zum "Persönlichen Stab" von Reichsführer-SS Heinrich Himmler verschwiegen hatte. Der 89-Jährige Literaturwissenschaftler hatte nach 1945 ein zweites Mal als Hans-Ernst Schneider in Germanistik promoviert und sogar seine Frau unter neuem Namen nochmals geheiratet. "Notwehr" sei dies gewesen, argumentierte sein Anwalt Conrad Pätz vor Gericht. Schließlich habe er damit rechnen müssen, als SS-Angehöriger von russischen Truppen erschossen zu werden. Durch seine anschließende wissenschaftliche Tätigkeit habe sich sein Mandant schließlich im Sinne des Grundgesetzes selbst "resozialisiert".Schwerte war während des Krieges jahrelang zuständig für den "Germanischen Wissenschaftseinsatz" in den besetzten Niederlanden. Nach Angaben eines Prozess-Vertreters der Landesregierung war Schwerte auch beauftragt, Niederländer als Kollaborateure anzuwerben.

Entscheidend für die Aberkennung des Professorentitels war jedoch der gefälschte Lebenslauf, den Schwerte bei seiner Berufung an die RWTH Aachen vorgelegt hat. Darin gab er an, er habe sein Studium 1933 abgebrochen, weil er im NS-Staat nicht Lehrer werden wollte. Mit seinem wahren Lebenslauf, so das Gericht, wäre er sicherlich nicht im Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien zum Professor ernannt worden.

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