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Gesundheit: Prostatakrebs: Untersuchung per Fernsteuerung

Mit jährlich rund 28 000 Neuerkrankungen in Deutschland ist der Prostatakrebs nach Angaben des Robert-Koch-Institutes der zweithäufigste Tumor des Mannes. Wie bei vielen anderen Krebsarten gilt auch hier: Je früher er entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Mit jährlich rund 28 000 Neuerkrankungen in Deutschland ist der Prostatakrebs nach Angaben des Robert-Koch-Institutes der zweithäufigste Tumor des Mannes. Wie bei vielen anderen Krebsarten gilt auch hier: Je früher er entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die meisten Prostatakarzinome werden allerdings eher zufällig entdeckt. Denn die Befunde, die die derzeit üblichen Ultraschall- und Tast-Kontrollen liefern, basieren auf einer mehr oder weniger beliebigen räumlichen Stichprobe, wie das Bundesforschungsministerium in Berlin berichtet. In nur 60 bis 70 Prozent der Fälle sei es daher mit diesen Methoden möglich, die Tumoren zu erkennen.

Ein neues Gerät für eine zielsichere Biopsie, die Entnahme von Gewebe verdächtiger Bereiche der Prostatadrüse, soll die Trefferquote nun erhöhen. Unterstützt durch Fördermittel des Forschungsministeriums planen Ingenieure der Daum GmbH in Schwerin ein neues ferngesteuertes Biopsie-System. "Kombiniert mit den herausragenden bildgebenden Möglichkeiten der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) könnte so die Früherkennung des Prostatakrebses erheblich verbessert werden", heißt es vonseiten des Ministeriums.

Die Magnet-Resonanz-Tomographie ist zurzeit das beste Bildgebungsverfahren, um Tumore zu erkennen und zu lokalisieren. Mit deutlichen Weichgewebskontrasten, einer freien Wahl des Schnittbildes im Körper und ohne Röntgenstrahlen findet der Experte damit bereits kleinste Zellveränderungen von zwei Millimetern. Ein Nachteil des Tomographen ist jedoch: Er ist relativ eng. Soll in dieser Röhre eine Biopsie erfolgen, müsse zuvor exakt geklärt werden, wie der Patient gelagert werden muss und wie der Zugang zum Tumor ermöglicht werden kann. Die Schweriner Forscher wollen nun zusammen mit Radiologen der Charité in Berlin klären, wie bisherige Verfahren verbessert werden können.

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