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Gesundheit: Rau verleiht am Sonntag Auszeichnung in Weimar

Der mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas ist am Sonntag in Weimar verliehen worden. Er ging zu gleichen Teilen an den Bonner Wissenschaftler Wilhelm Barthlott und den Wattenscheider Textilunternehmer Klaus Steilmann.

Der mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas ist am Sonntag in Weimar verliehen worden. Er ging zu gleichen Teilen an den Bonner Wissenschaftler Wilhelm Barthlott und den Wattenscheider Textilunternehmer Klaus Steilmann. Die Auszeichnung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wurde bei einem Festakt mit mehr als 1000 Gästen aus Politik und Wirtschaft von Bundespräsident Johannes Rau übergeben.

Rau forderte Politik und Wirtschaft auf, dem Umweltschutz die nötige Priorität zu geben. Er habe den Eindruck, seit die Last der Arbeitslosigkeit auf Deutschland liege, gerate das Thema Umweltschutz in die Fußnote. "Das halte ich für lebensgefährlich." Arbeit und Umwelt gehörten zusammen. "Was ökologisch unverantwortbar ist, ist auf Dauer auch ökonomisch falsch." Es gehe um Nachhaltigkeit, um Umdenken, die Bereitschaft, alte Schablonen hinter sich zu lassen. Was jetzt versäumt würde, müssten die nachfolgenden Generationen zahlen.

Mit dem Preis der Bundesstiftung werden die Forschungsergebnisse des Biologen Barthlott bei der Entschlüsselung von Selbstreinigungseffekten bei Pflanzen wie der Lotus-Blume gewürdigt. Es sei eine wunderbare Erfahrung gewesen, mit welchen technischen Möglichkeiten die industrielle Umsetzung gelang. So seien seit der Markteinführung von Fassadenfarben im März 1999 weltweit über 20 000 Gebäude mit "Lotus-Oberflächen" versehen worden. Der Effekt ist in verschiedenen Branchen etwa für Beschichtungen oder für Dachziegel nutzbar. Die Forschungsergebnisse können nach Ansicht der Stiftung langfristig auch Arbeitsplätze schaffen. Der 53-jährige Barthlott ist Direktor am Botanischen Institut der Universität Bonn.

Der 70-jährige Steilmann wurde für sein Lebenswerk und als "Umweltpionier" in der Textilbranche ausgezeichnet. Die Stiftung würdigte sein Engagement, Umwelt- und Gesundheitsbelastungen in der Textilproduktion und -verarbeitung zu verringern. Als einer der ersten Unternehmer in Deutschland habe Steilmann ökologische Einkaufsbedingungen in der Branche eingeführt und sich für den Ausschluss giftiger Farbstoffe in Textilien eingesetzt. Er habe mit seinem sozialen und ökologischen Engagement für Umdenken auch in anderen Branchen gesorgt und Standards gesetzt.

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