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Gesundheit: Ringen um mehr Studienplätze

Bund und Länder beraten über „Hochschulpakt“

Bund und Länder wollen sich auf einen gemeinsamen Hochschulpakt einigen – den „Hochschulpakt 2020“, der noch in diesem Jahr beschlossen werden soll. Das sagte gestern Abend Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) in Berlin anlässlich eines Treffens mit den Wissenschaftsministern der Bundesländer. Hintergrund sind die voraussichtlich stark ansteigenden Studierendenzahlen. Bis zum Jahr 2020 ist mit 2,7 Millionen Studierenden zu rechnen, zur Zeit sind es 1,9 Millionen. Die Bundesländer dürften jedoch von dieser großen Aufgabe finanziell überfordert sein. Nun sondieren die Politiker, wie der Bund die Länder unterstützen kann.

Man arbeite daran, ein entsprechendes Paket zu schnüren, das den Zuständigkeiten von Bund und Ländern und der Situation nach der Föderalismusreform entspreche, sagte Schavan. Nach Ansicht mancher Experten erschwert die neue Verfassung Hochschulsonderprogramme des Bundes rechtlich.

Die Politiker wollten beraten, wie man den Studierenden in Zukunft „vernünftige Studienbedingungen“ bieten könne, sagte Schavan. Sie und ihre Länderkollegen seien zuversichtlich, dass man nach der gemeinsamen Initiative zur Stärkung der Forschung (der Exzellenz-Initiative für die Universitäten und dem „Pakt für die Forschung“ für die außeruniversitären Institute) jetzt auch eine gemeinsame Initiave starten könne, bei der „die Lehre stärker in den Blick kommt“.

Jürgen Zöllner, Wissenschaftsminister in Rheinland-Pfalz, sagte, es werde darüber nachgedacht, wie man den Hochschulen finanzielle Anreize geben könne, das Angebot in der Lehre auszuweiten, „ähnlich wie bei der Exzellenzinitiative“.

Baden-Württembergs Forschungsminister Peter Frankenberg forderte ein Bund-Länder-Programm für die Fachhochschulen. Diese seien mit ihrer angewandten Forschung bei der Exzellenz-Initiative nicht zum Zuge gekommen. Dabei müssten auch Frauen in Natur- und Technikwissenschaften gefördert werden. In jedem Fall wünschten Bund und Länder, dass viele Studienplätze an die Fachhochschulen verlagert werden. Einer Aufgabentrennung, wonach manche Dozenten nur in der Lehre, andere nur in der Forschung arbeiten, erteilte Frankenberg eine Absage. Die Einheit von Forschung und Lehre dürfe auch in forschungsintensiven Bereichen nicht vernachlässigt werden. Umgekehrt gebe es auch keine gute Lehre, die nicht auch auf Forschung beruhe.

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