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Gesundheit: Römer in Deutschland: Eine tödliche Falle - 9 nach Christus: Die Germanen vernichten drei Legionen

Der August des Jahres 9 nach Christus sah einen entspannten römischen Statthalter in Germanien. In seinem Sommerlager beim heutigen Minden, wo Publius Quinctilius Varus seit dem Frühjahr hofhielt, herrschte hektisches Treiben.

Der August des Jahres 9 nach Christus sah einen entspannten römischen Statthalter in Germanien. In seinem Sommerlager beim heutigen Minden, wo Publius Quinctilius Varus seit dem Frühjahr hofhielt, herrschte hektisches Treiben. Die Vorfreude auf das große Sommerfest. Danach galt es für die drei Legionen - alles in allem etwa 15 bis 20.000 Mann - wieder zurückzumarschieren ins Winterlager nahe Haltern. Es sollte das letzte Fest werden für die meisten Römer. Arminius, ein in römischen Diensten stehender Fürst des germanischen Stammes der Cherusker, plante bereits seit Monaten den großen Hinterhalt, mit dem er die römische Macht über die rechtsrheinischen Gebiete brechen wollte.

Auf dem Rückmarsch ins Winterlager geschah es: ein angeblicher Aufstand in einem weit entfernten Gebiet der Provinz, in der Nähe der Weser, veranlasste Varus, mit seinem gesamten Heer dorthin zu ziehen, um den Aufstand schnell zu ersticken und sofort zum Rhein weiterzuziehen. Der Weg, den die Legionen nehmen mussten, war von den Germanen wohlgewählt. Er war dicht bewaldet, von Hügeln und Mooren eng begrenzt. Der Vorstoß in geordneten Feldformationen war hier unmöglich. Die Kolonne war weit auseinandergezogen und durch den umfangreichen Tross aus Kaufleuten, Vorratswagen und Hausrat behindert. Hinzu kam das schlechte Herbstwetter.

Immer wieder überfielen Germanentrupps die Römer und zermürbten ihre Kampfmoral. Am zweiten Angriffstag beging Varus, der die Aussichtslosigkeit der Lage begriffen hatte, Selbstmord. Am dritten Tag holten die Germanen zum vernichtenden Schlag aus. Bei Kalkriese bildeten die Ausläufer des Wiehengebirges und eines gegenüberliegenden Moores einen natürlichen Engpass. Für die Römer wurde er zur tödlichen Falle, denn hier wartete das Hauptaufgebot der Germanen in einem Hinterhalt. Nach wenigen Stunden war das römische Heer nahezu vollständig vernichtet. Nur Teilen der Reiterei und einigen ungeordneten Infanterietrupps gelang die Flucht in Richtung Rhein, wo jedoch weitere Hinterhalte lauerten. Nur wenige Soldaten erreichten den rettenden Fluss. Drei Legionen hatten aufgehört zu existieren.

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