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Gesundheit: Schlachtensee: Aufschub für das Studentendorf

"Wir bleiben!", verkündet ein Flugblatt den Standpunkt der Einwohner des Studentendorfes Schlachtensee.

"Wir bleiben!", verkündet ein Flugblatt den Standpunkt der Einwohner des Studentendorfes Schlachtensee. Tatsächlich könnte diese Ankündigung Realität werden. Denn gestern erklärte Bernd Köppl, der Koordinator in der Wissenschaftsverwaltung, dass die Studenten ein halbes Jahr Zeit haben. Zeit, in der ein tragfähiges Konzept zur Übernahme des Studentendorfes durch die Studenten erstellt werden soll. "Wenn Sie es schaffen, sind Sie im Rennen, sonst wird verkauft", sagte Köppl.

Um den Umzug der Berlinischen Galerie im Haushalt auszugleichen, soll das Gelände des Studentendorfes für 23,5 Millionen Mark verkauft werden. Dem stehen jedoch Bebauungsplan und Denkmalschutz entgegen. Den Bebauungsplan zu ändern, um dort eine andere Bebauung als "Studentisches Wohnen" zu ermöglichen, würde zwölf bis 18 Monate dauern, und ohne diese Änderung ist ein Verkauf rechtlich nicht vertretbar. Außerdem ist das Studentendorf, dessen Gebäude aus den fünfziger Jahren stammen, sanierungsbedürftig.

Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf hat sich einmütig für die Erhaltung der Studentenwohnungen ausgesprochen. Köppl, der Wissenschaftssenatorin Adrienne Göhler vertrat, befürwortet eine Bewirtschaftung der Anlage durch die Studenten, aber "ohne 23,5 Millionen Mark brauchen Sie gar nicht anzukommen". Die Arbeitsgemeinschaft zur Rettung des Studentendorfes will die Chance nutzen und aus der Defensive gegen den Abriss zur Offensive für die Erhaltung übergehen. Mit den gegebenen Zusagen Köppls treten sie nun an die Geldgeber heran, die sich bisher wegen der unsicheren Lage eher zurückhielten, aber "alle positiv reagierten", wie Christian Schöningh von der Arbeitsgemeinschaft berichtet. Jetzt geht es noch darum, eine begrenzte Vermietung während des Wintersemesters zu ermöglichen. Jede leerstehende Wohnung kostet bei der Instandsetzung mehr Geld - vor allem Vandalismus bei Leerstand macht den Studenten zu schaffen.

Alexander Florin

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