zum Hauptinhalt

Gesundheit: Schlaue Innereien

„Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung dient der Stimulation der Verdauungssäfte und regt die Darmbeweglichkeit an“, sagt der Internist Walter Londong. Zur Zusammensetzung gibt es etwa Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.

„Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung dient der Stimulation der Verdauungssäfte und regt die Darmbeweglichkeit an“, sagt der Internist Walter Londong. Zur Zusammensetzung gibt es etwa Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de). Körperliche Aktivität ist auch gesund für den Verdauungstrakt. Und fünf kleine Mahlzeiten sind empfehlenswerter als drei große.

Brauchen wir den „Blinddarm“?

Nein. Reine Pflanzenfresser unter den Tieren brauchen den Blinddarm, um Ballaststoffe als Energiequelle nutzen zu können. Für uns Menschen ist er ein entwicklungsgeschichtliches Relikt. Probleme macht manchmal dessen verkümmerter Teil, der Wurmfortsatz („Appendix“), der sich entzünden kann. Oft hilft dann nur eine Operation. Man kann danach getrost auf den Wurmfortsatz verzichten.

Wie entstehen Blähungen?

Typische Verurscher sind Zwiebeln, Hülsenfrüchte oder Birnen. Gas entsteht im Dickdarm, wenn nicht verdaute Nahrungsbestandteile, meist Kohlenhydrate, von Bakterien gespalten werden. Manche Erwachsene bekommen Blähungen, wenn sie viel Milch trinken. Hier ist der Grund, dass sie zu wenig vom Enzym Laktase produzieren, das Milchzucker spaltet. Und auch der Zuckeraustauschstoff Sorbit, der sich in zahnfreundlichen Kaugummis findet, kann in größeren Mengen zu Bauchgrummeln führen.

Hat der Darm seinen eigenen Kopf?

Seine ganzen komplizierten Funktionen erfüllt der Magen-Darm-Trakt, ohne dass wir uns bewusst einschalten müssten. Entwicklungsgeschichtlich war es wohl sinnvoll, den Darm mit einem eigenen Nervensystem auszustatten: Der Mensch kann sich „höheren“, lebenswichtigen Zielen widmen, wenn der Verdauungstrakt dank fein abgestimmter Koordination zuverlässig seine Arbeit tut. Solange wir nicht an ihn denken müssen, fühlen wir uns gesund. „Es gibt kaum etwas Unangenehmeres als einen schlecht funktionierenden Darm, den man spürt“, schreibt der amerikanische Neurobiologe Michael Gershom. Der Autor hat mit seinem Buch „Der kluge Bauch“ die Entdeckung verbreitet, dass der Bauch über ein selbstständig funktionierendes Nervensystem verfügt. aml

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false