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Gesundheit: Signal an die Forschung

Schavan erhöht Mittel für Fachhochschulen

Bundesforschungsministerin Annette Schavan will die Mittel für die Forschung an Fachhochschulen bis zum Jahr 2008 auf 30 Millionen Euro verdreifachen. Es handle sich um ein „Signal“ an die Fachhochschulen, sagte Schavan am Donnerstag in Berlin. „Die Fachhochschulen sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen der ideale Partner.“ Bereits in diesem Jahr sind 15 Millionen Euro für die Forschung an Fachhochschulen (FHs) vorgesehen, in den vergangenen beiden Jahren waren es zehn Millionen Euro.

Das neue Programm heißt „Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen (FHprofUnd)“. Es solle junge Forschergruppen stärker berücksichtigen und Studierende besser einbinden, als es im Vorgängerprogramm der Fall gewesen sei, sagte Schavan. Projektanträge von Deutschlands 165 FHs können mit maximal 260 000 Euro über drei Jahre gefördert werden. Im Vorgängerprogramm seien bislang im Schnitt 210 000 Euro pro Projekt ausgegeben worden, die beteiligten Unternehmen hätten durchschnittlich 80 000 Euro zugeschossen. Bislang kooperiert jedes Projekt im Schnitt mit zwei Unternehmen – Schavan wünscht sich, in Zukunft mehr Partner aus der Wirtschaft einzubinden. Sie hofft auch, dass die Aufstockung der Programmmittel die Motivation stärkt, sich um die Mittel zu bewerben. Noch im Jahr 2004 hatten die FHs 623 Anträge eingereicht, in diesem Jahr waren es nur 332.

73 dieser zuletzt eingereichten Anträge von 45 Fachhochschulen wurden jetzt bewilligt. 14 der erfolgreichen Fachhochschulen liegen in Nordrhein-Westfalen, elf in Baden-Württemberg, acht in Sachsen. Die erfolgreichsten Fachhochschulen waren Aachen mit fünf Bewilligungen sowie Anhalt, Hamburg, München und Zittau-Görlitz mit jeweils vier Anträgen. Brandenburgs FHs waren mit insgesamt vier Anträgen erfolgreich, zwei davon entfallen auf die TFH Wildau, je einer auf Eberswalde und Neubrandenburg. In Berlin konnte sich nur die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) mit zwei ihrer vier eingereichten Anträge durchsetzen. Die Technische Fachhochschule Berlin (TFH) hatte neun Anträge eingereicht, von denen jedoch nur einer als „förderwürdig“ eingestuft, nicht aber bewilligt wurde. Kriterien sind etwa Innovationspotenzial, Verwertungsmöglichkeiten oder Transferüberlegungen.

Drei Viertel aller Anträge wurden in den Ingenieurswissenschaften eingereicht, 15 Prozent in den Wirtschaftswissenschaften, zehn Prozent in den Naturwissenschaften. Schavan bezeichnete die Fachhochschulen als „Talentschmieden für künftige Ingenieure“. Von den 500 000 Studierenden an FHs seien 186 000 in den Ingenieurswissenschaften eingeschrieben, zwei Drittel aller Absolventen der Ingenieurswissenschaften kämen von Fachhochschulen.

Angesprochen auf die Haltung der großen Technischen Universitäten („TU9“), die den Bachelor nur als Durchgangsstation zum Master verstehen, sagte Schavan, die Entwicklung werde sich an der Nachfrage der Unternehmen und am Wettbewerb zwischen den Hochschulen ausrichten. Zum Wunsch mancher Fachhochschulen, das Promotionsrecht zu erhalten, sagte die Ministerin, man müsse beobachten, wie sich die Kooperation mit den Universitäten in den nächsten Jahren entwickle.

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