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Gesundheit: Signal für Bachelor und Master

Aber Bund und Industrie klammern Streitpunkt aus

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und vier Ingenieurs und Industrieverbände machen sich gemeinsam für die neuen gestuften Studiengänge stark. Mit der Umstellung der Ausbildung auf Bachelor- und Masterstudiengänge könne „die international anerkannte Qualität der akademischen Ingenieurausbildung in Deutschland“ gesichert und optimiert werden, erklären Bulmahn und die Präsidenten des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) und zweier weiterer Verbände. „Wir wollen ein klares Signal in die Hochschullandschaft setzen, dass Bachelor und Master von der Industrie gewollt sind und an die Unternehmen appellieren, sich der Absolventen wohlwollend anzunehmen“, sagt Hartmut Rauen, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim VDMA.

Eine Frage allerdings, die Hochschulen und Unternehmen gleichermaßen beunruhigt, wird in der Erklärung ausgeklammert: Kann sich der Bachelor als Regelabschluss auch für Ingenieurstudenten durchsetzen? Dass der Master an Universitäten Regelabschluss sein soll, fordert die Vereinigung neun technischer Universitäten TU 9. Andernfalls werde sich die Zahl gut ausgebildeter Ingenieure drastisch verringern. So hatten in früheren Erklärungen auch die Industrieverbände, darunter der VDMA, argumentiert und den Bachelor als Regelabschluss nur für die Fachhochschulen gefordert. Hartmut Rauen vom VDMA erklärte gestern noch einmal, dass die Unternehmen „von den Universitäten nicht weniger Masterabsolventen als bisher Diplomingenieure“ erwarteten. Bislang kommen etwa 40 Prozent der Diplomingenieure von den Unis, 60 Prozent von Fachhochschulen und Berufsakademien.

Zum Übergang in einen Masterstudiengang heißt es in der gemeinsamen Erklärung lediglich, „die Verbände lehnen eine Quotierung von Studienplätzen für einzelne Studiengänge ab“. Der Wettbewerb zwischen den Hochschulen sowie die Anforderungen von Wirtschaft und Wissenschaft würden eine „selbstregulierende Wirkung“ haben.

Jörg Steinbach, Vizepräsident der TU Berlin und in der TU 9 engagiert, begrüßt, dass sich jetzt „eine so breite Basis“ gegen eine Quotierung des Übergangs vom Bachelor- zum Masterstudiengang ausspricht. Weiterhin nötig bleibe aber eine „explizite Korrektur“ der Studienreform: Der Bachelor dürfe nicht mehr als Regelabschluss vorgeschrieben werden, wie es im Hochschulrahmengesetz geschehen ist. „Wir hoffen für die nächste Legislaturperiode auf eine entsprechende Änderung“, sagte Steinbach. -ry

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