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Gesundheit: Sprachschwund: Auch Tofa soll leben! - VW will vom Aussterben bedrohte Sprachen retten

Im mexikanischen Puebla laufen jährlich noch 30 000 VW-Käfer alten Typs vom Band. Nicht nur die eigenen Käfer will Volkswagen nun vor dem spurlosen Verschwinden bewahren, sondern auch vom Aussterben bedrohte Sprachen: Mit dreieinhalb Millionen Mark fördert die Volkswagen-Stiftung ab 2001 die Dokumentation und Archivierung des aussterbenden Tofa im südlichen Zentralsibirien, Ega an der Elfenbeinküste, Teop in Papua-Neuguinea, Salar und Monguor im Amdo-Tibet-Gebiet und das Wichita in Nordamerika, das nur noch von zehn älteren Indianern gesprochen wird.

Im mexikanischen Puebla laufen jährlich noch 30 000 VW-Käfer alten Typs vom Band. Nicht nur die eigenen Käfer will Volkswagen nun vor dem spurlosen Verschwinden bewahren, sondern auch vom Aussterben bedrohte Sprachen: Mit dreieinhalb Millionen Mark fördert die Volkswagen-Stiftung ab 2001 die Dokumentation und Archivierung des aussterbenden Tofa im südlichen Zentralsibirien, Ega an der Elfenbeinküste, Teop in Papua-Neuguinea, Salar und Monguor im Amdo-Tibet-Gebiet und das Wichita in Nordamerika, das nur noch von zehn älteren Indianern gesprochen wird. Experten schätzen, dass von den weltweit rund 6500 gesprochenen Sprachen im 21. Jahrhundert zwei Drittel verschwinden werden, weil ihnen die "Globalisierung" zusetzt. In deutschen und amerikanischen Datenbanken sollen die aussterbenden Idiome nun ihre letzte Ruhestätte finden und via Internet der ganzen Welt offen stehen. Dort werden dann auch die Nachkommen der untersuchten Sibiren, Afrikaner und Tibetaner sprachlos bestaunen können, was die westlichen Retter Schlaues über sie zusammengetragen haben - vorausgesetzt natürlich, sie verfügen über einen Internetzugang.

Von möglichen "Spannungen" zwischen den Feldforschern und den Sprachgemeinschaften ist die Rede im Begleittext zum Förderprogramm. Vielleicht haben die zur Erforschung Auserwählten ja Angst, dass die Deutschen, die auch in Indianerclubs allwochenendlich Indianer spielen, in ihr Sprachgewand schlüpfen könnten und in ein paar Jahren ihren "ove" (Ega für Hund) ausführen? Dass ihnen also womöglich westliche Forscher nicht nur ihre seltenen Gene zwecks Medikamentenproduktion klauen, sondern auch noch ihre Sprachgene, um die eigene Kultur aufzupeppen? Aber bis es so weit ist, dass Sprachgene isoliert werden, könnte auch die deutsche Sprache zu den aussterbenden gehören. Dann dürfen endlich auch tibetanische Forscher im "Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland" - ein anderes Projekt der Volkswagen-Stiftung - nach deutschen Lauten suchen.

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