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Studie: Deutsche sind gesünder

Das Robert-Koch-Institut hat den Gesundheitszustand der Deutschen untersucht. Und das Ergebnis ist gut, denn die meisten Menschen in Deutschland sind gesund. Wie sehen die Ergebnisse genau aus?

Den Deutschen geht es in mancher Hinsicht besser als vor sieben Jahren, sagt jedenfalls GEDA 2009, der am Dienstag erschienene Bericht „Gesundheit in Deutschland aktuell“ des Robert-Koch-Instituts (RKI). Zwischen Juli 2008 und Juni 2009 wurden für diese repräsentative Untersuchung 21 262 deutsche Erwachsene zwischen 18 und 100 Jahren ausführlich am Telefon zu subjektivem Wohlbefinden, Lebensstil und Erkrankungen befragt.

Die guten Nachrichten: Im Vergleich zum Jahr 2003 gibt es in Deutschland weniger Raucher und mehr Freizeitsportler. Rauchten damals noch 29 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer, so stecken sich nach eigenen Angaben heute nur noch 26 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer täglich mindestens eine Zigarette an. Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegen, dass gleichzeitig weniger Jugendliche mit dem Rauchen beginnen.

Im Vergleich zu 2003 scheinen die erwachsenen Bundesbürger zudem sportlicher geworden zu sein. Jedenfalls geben knapp 40 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer an, in jeder Woche zweieinhalb Stunden körperlich so aktiv zu sein, dass sie dabei ins Schwitzen geraten. In der Generation unter 30 hat offensichtlich der sportliche Ehrgeiz besonders stark zugenommen. Als sportlich aktiv bezeichnen sich heute 78,3 Prozent der Frauen und 84,6 Prozent der Männer dieser Altersgruppe, im Jahr 2003 waren es nur 68,9 und 73,3 Prozent. Bei den „Älteren“ ab 45 sind es vor allem die Frauen, die in den vergangenen Jahren sportlicher wurden.

Recht gut fällt auch das gesundheitliche Zeugnis aus, das sich die Befragten selbst ausstellen: 73 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen bezeichnen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Bei den Menschen über 65 sind es immerhin noch 52 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen.

Die Untersuchung des RKI, bei der Cornelia Lange von der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung federführend war, bestätigt, was aus anderen Studien bekannt ist: Im Alter zwischen 30 und 64 Jahren schätzen Männer und Frauen ihre eigene Gesundheit etwa gleich gut ein, davor und danach klagen die Frauen etwas häufiger. Frauen geben auch deutlich häufiger an, dass im vergangenen Jahr bei ihnen eine Depression festgestellt wurde und fühlen sich psychisch mehr belastet. Dafür sind Unfälle eindeutig eine Domäne junger Männer: Jeder siebte zwischen 18 und 29 Jahren wurde im Befragungsjahr deswegen behandelt.

Der Bericht des RKI hält aber auch schlechte Nachrichten bereit. So sind die Deutschen seit 2003 schwergewichtiger geworden, der Anteil der Fettleibigen stieg von 12,5 Prozent auf 15,7 Prozent bei den Frauen und von 12,8 Prozent auf 16,3 Prozent bei den Männern. Parallel dazu stiegen die Blutdruck- und die Blutfettwerte. Und jeder fünfte Bundesbürger über 65 leidet inzwischen an „Alterszucker“, dem Diabetes vom Typ zwei. Die Experten streiten noch darüber, ob das allein mit einer Zunahme der Risikofaktoren zu tun hat oder sich teilweise auch durch verschärfte Aufmerksamkeit und frühe Diagnostik erklären lässt.

Ungesunde Angewohnheiten wie Rauchen, zu viel und zu fettes Essen kommen, wie auch diese Untersuchung bestätigt, bei besser Ausgebildeten seltener vor. „Alkoholkonsum dagegen ist Merkmal der oberen Bildungsgruppen“, merken die Autoren an. Insgesamt trinken jede fünfte Frau und jeder dritte Mann Alkohol über das gesundheitlich unbedenkliche Maß hinaus.

Regionale Unterschiede zeigen sich zum Beispiel beim Impfen, wo die ostdeutschen Bundesländer nach wie vor vorne liegen. Weniger vorbildlich die Bayern, die sich auch beim Obst- und Gemüseessen vornehm zurückhalten. Und die Berliner? Sie rauchen am häufigsten.

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