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Gesundheit: Studieren ist schön

Am ersten Tag gab es Geschenke

Probieren zu studieren: Tausende von Neulingen treffen in dieser Woche erstmals auf die akademische Welt. Unter ihnen ist Sabrina Ben Aouicha, die sich in Altorientalistik, Islamwissenschaften und Archäologie an der Freien Universität immatrikuliert hat. In dieser Rubrik berichtet sie, wie ihr der Start glückt.

Wir Erstsemester werden gehätschelt und umkuschelt, auf dass es für den Rest des Studiums reiche. Mein persönliches Wohlfühlpaket für die sanfte Landung im Unibetrieb: KennenlernFrühstück bei den Islamwissenschaftlern,Haarshampoo-Proben vor der Mensa, Stoffbeutel mit FU-Aufdruck, Stiften und Stadtplan im Audimax. Studieren ist schön, und es gibt viele Geschenke. Leider ist irgendwann der erste Tag vorbei. Jetzt dürfen wir die Realität besichtigen. Die heißt in meinem Fall: Lateinunterricht. Denn ohne Latinum keine Archäologie, so einfach ist das.

Mit vierzig Leidensgenossen sitze ich im Institut für alte Philologie, vorne steht der Prof und redet. Über Prüfungen, Wortschätze und klassische Übersetzungsfehler. 1200 Vokabeln müssen wir in den kommenden vier Semestern lernen, und wir fangen gleich damit an. Hausaufgabe zum nächsten Mal: Vier Seiten Text und zwei Seiten Grammatik lesen und lernen. Nächsten Montag schreiben wir vielleicht einen unbenoteten Test. Willkommen in der Schule. Während da jedoch die Literatur noch ausleihbar war, ist sie hier Privatsache, das heißt: käuflich zu erwerben. Langsam durchschaue ich den Trick mit den Gratisproben zum Anfang. In der Unibuchhandlung erkenne ich zahlreiche Seminarteilnehmer wieder – an den Bänden „Studium Latinum I und II“ unterm Arm.

Aufgezeichnet von Juliane von Mittelstaedt

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