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Gesundheit: Tierseuchen: Gefahr durch Geflügeltuberkulose

Neben BSE oder der Maul- und Klauenseuche könnte bald eine neue Gefahr drohen - diesmal durch Geflügel. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnte davor, den aggresiven Erreger der Geflügeltuberkulose, das Mycobacterium avium, zu unterschätzen.

Neben BSE oder der Maul- und Klauenseuche könnte bald eine neue Gefahr drohen - diesmal durch Geflügel. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnte davor, den aggresiven Erreger der Geflügeltuberkulose, das Mycobacterium avium, zu unterschätzen. Dieses Bakterium ist ein Verwandter des Erregers der gefürchteten Rindertuberkulose. Durch unzureichend erhitzte Milch oder direkten Kontakt können sich Menschen bei Rindern mit TBC infizieren.

Bis 1950 gingen 30 Prozent aller klassischen Tuberkulosefälle in Deutschland und Europa auf Rinder-Tbc zurück. Aufgrund von Impfungen und der strikten Pasteurisierung der Milch haben die Mycobakterien bei Rindern ihre Gefährlichkeit für den Menschen eingebüßt. Seit 1997 gilt Deutschland als frei von Rindertuberkulose.

Schon Mitte der 90er Jahre wurden deshalb die seuchenhygienischen Vorschriften gelockert. So entfiel auch die "Inkutanprobe". Dieser Test lieferte Hinweise auf den Erreger in Rindern, aber auch auf Infektionsherde für Geflügeltuberkulose. Vor dem Hintergrund des weltweiten Tierhandels hat die Geflügeltuberkulose in den letzten Jahren neuerlichen Aufschwung erlebt. Vor allem HIV-Patienten mit geschwächter Immunabwehr sind durch die ansteckende Seuche gefährdet. Aber auch bei gesunden Menschen nehmen die Infektionen deutlich zu. Geeignete Medikamente fehlen.

HS

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