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Gesundheit: „Über Berlin durfte nicht diskutiert werden“

Wissenschaftssenator Thomas Flierl über den Eklat in der Bewilligungskommission

Herr Flierl, in der Bewilligungskommission ist es zum Eklat gekommen. Warum?

Überraschenderweise haben die Organisatoren das verabredete Verfahren geändert. Verabredet war, dass die Wissenschaft gemeinsam mit den Politikern über diejenigen Anträge diskutieren würde, die von den Gutachtern nicht eindeutig beurteilt wurden. Stattdessen wurde uns jedoch nur eine Liste mit den eindeutig als positiv oder negativ beurteilten Anträgen vorgelegt, wir wurden also vor vollendete Tatsachen gestellt. Auf diese Weise wurden die Politiker düpiert.

Muss sich das Verfahren in der zweiten Runde ändern?

Allerdings. Es wird eine große Debatte geben.

Ist es nicht so, dass ein politikfernes Verfahren der Sache am besten gerecht wird?

Das Verfahren war von Anfang an gekoppelt. Die Politik hat sich der Dominanz der Wissenschaft unterstellt, wollte aber struktur- und regionalpolitische Aspekte mitdiskutieren.

Hat das jetzige Verfahren Berlin geschadet?

Ja, denn über mit mittleren Noten bewertete Anträge aus Berlin durfte nicht diskutiert werden. Wir haben für die nächste Runde, in die die Hochschulen mit diesen und interessanten neuen Anträgen gehen, berechtigte große Hoffnungen.

Die Fragen stellte Anja Kühne.

THOMAS FLIERL (49) ist seit 2002 Berliner Wissenschaftssenator. Zuvor war der Philosoph Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Mitte. Flierl gehört der Linkspartei an.

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