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Gesundheit: UMTS-Erlöse: Der Kampf um die Millionen

Der Streit um die erwarteten zusätzlichen Bildungs-Millionen aus UMTS-Zinsersparnissen hat begonnen. Die "Zukunftsinitiative Hochschule" von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) gehe in die falsche Richtung, kritisierte der Präsident der Gesellschaft für Informatik, Heinrich Mayr, in Bonn.

Der Streit um die erwarteten zusätzlichen Bildungs-Millionen aus UMTS-Zinsersparnissen hat begonnen. Die "Zukunftsinitiative Hochschule" von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) gehe in die falsche Richtung, kritisierte der Präsident der Gesellschaft für Informatik, Heinrich Mayr, in Bonn. "Das vorrangige Problem der Informatik ist es nicht, gute Köpfe importieren zu müssen. Vielmehr müssen wir deren Abwanderung verhindern", meinte Mayr.

Bulmahn plant, Bildung und Forschung mit einem 1,5-Milliarden-Mark teuren Programm zusätzlich zu fördern. Dabei ist auch an eine "Zukunftsinitiative Hochschule" gedacht, für die 650 Millionen Mark vorgesehen sind. Damit sollen neben der Computerausstattung der Hochschulen auch 30 bis 40 Forschungsprofessuren für international führende Wissenschaftler aus dem In- und Ausland geschaffen werden. Diese sollen besonders den Zukunftstechnologien, der Naturwissenschaft und Medizin sowie der Wirtschafts- und Erziehungswissenschaft zu Gute kommen.

Jeder ausgewählte Wissenschaftler soll zwei bis drei Millionen Mark für die Ausstattung mit Mitarbeitern und Forschungsgeräten bekommen. Diese Forschungsprofessuren sollen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft in Schlüsselbereichen für die Zukunft deutlich verbessern. Die Liste der geplanten Vorhaben war am Wochenende bekannt geworden.

Nach Ansicht der Informatik-Gesellschaft müssen vor allem die Arbeitsbedingungen an den deutschen Hochschulen verbessert werden, um ein Abwandern hiesiger Wissenschaftler zu verhindern. Nur dann könne dort wieder im notwenigen Ausmaß geforscht werden. Die Belastung der Wissenschaftler mit Lehr- und Verwaltungsaufgaben an deutschen Hochschulen liegt nach Mayrs Worten deutlich höher als an amerikanischen Universitäten. Erst grundlegende Reformen könnten "normale Hochschulprofessuren" in Deutschland wieder attraktiv für exzellente Wissenschaftler aus aller Welt machen.

Zugleich forderte der Grüne-Partner in der Berliner Regierungskoalition weitere Bildungsreformen. Verbessert werden müsse auch die Ausstattung der Studenten mit Note-Books, forderte der bildungspolitische Sprecher der Grünen, Matthias Berninger. Studenten sollen bei Studienbeginn ein Notebook zu günstigen Preisen leasen können und einen Teil ihres Studiums über das Internet angeboten absolvieren. Der Bund könne dies über einen Wettbewerb finanziell stützen.

Für ärmere Studenten müsse es für die Computerkosten einen Zuschlag zum Bafög geben. "Das vernetzte Lernen muss an den Hochschulen selbstverständlich werden", forderte Berninger weiter. Dazu müssten aber vernünftige Konzepte und spezielle Lehrangebote entwickelt werden. Der Grünen-Politiker sprach sich darüber hinaus für ein steuerbegünstigtes Bildungssparen der Arbeitnehmer zugunsten ihrer Weiterbildung. Eine neue Stiftung "Bildungstest" solle für mehr Transparenz bei den Fortbildungsangeboten sorgen. Beim Bafög plädierte Berninger für eine alleinige Zuständigkeit des Bundes. Insgesamt müssten die Zuständigkeiten in der Bildung entflochten werden.

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