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Gesundheit: Unistreit im Norden: Rektor gestürzt

Der Rektor der Universität Rostock ist überraschend abgewählt worden. Amtsinhaber Hans Jürgen Wendel unterlag gestern bei der Wahl im Konzil deutlich seinem Herausforderer, dem Magdeburger Informatikprofessor Thomas Strothotte – obwohl Wendel im Vorfeld als deutlicher Favorit galt.

Der Rektor der Universität Rostock ist überraschend abgewählt worden. Amtsinhaber Hans Jürgen Wendel unterlag gestern bei der Wahl im Konzil deutlich seinem Herausforderer, dem Magdeburger Informatikprofessor Thomas Strothotte – obwohl Wendel im Vorfeld als deutlicher Favorit galt. Der Wahl war ein monatelanger Streit mit der Landesregierung um die Neuausrichtung der Uni vorausgegangen. Wendel ist ein vehementer Gegner der Vorgaben der SPD/Linkspartei-Landesregierung und hatte dies mehrfach in harschen Tönen kundgetan.

Nachdem alle Verhandlungen mit der Rostocker Universitätsleitung über eine so genannte Zielvereinbarung gescheitert waren, ließ sich Bildungsminister Hans Robert Metelmann (parteilos) am Mittwoch vom Landtag Zielvorgaben für die Hochschule absegnen. Demnach muss die Uni Rostock die Juristische Fakultät abwickeln. Nach Angaben der Uni wird Rostock damit über 1000 Studenten verlieren. Auch die Zahnmedizin hat nur Bestandsgarantie, solange sie aus eigenen Mitteln finanziert werden kann. Stärken will Metelmann die Bereiche Demografieforschung, Physik und Lehrerausbildung. Der Bildungsminister begründet die Vorgaben mit dem Bedarf des Landes an akademischem Personal und notwendigen Einsparungen.

Wendel nennt die Vorgaben „Zieldiktat“ und will dagegen klagen, bevor er zum 1. Oktober sein Amt abgibt. Acht von neun Dekanen und die Vorsitzende des Akademischen Senats, die Wendels Kurs gestützt haben, traten nach der Abwahl Wendels zurück. fro

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