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Gesundheit: „Unser abwechslungsreiches Wetter sollten wir schätzen“

Viele Bundesbürger klagen übers deutsche Wetter. Zu Recht?

Viele Bundesbürger klagen übers deutsche Wetter. Zu Recht?

Das Wetter, das wir so jahraus, jahrein erleben, sollten wir als „gutes Wetter“ bezeichnen. Nicht warmes und trockenes Wetter ist ausschließlich gut und auch nicht kühles, feuchtes.

Was ist an unserem Wetter gut?

Unser abwechslungsreiches Wetter ist deswegen gut, weil sich unsere gesamte Natur auf dieses Wetter eingestellt hat. Die Natur inklusive uns Menschen braucht sowohl das eine als auch das andere. Eine ernsthafte Störung in der Abfolge der verschiedenen Wetter würde früher oder später in irgendeiner Form zu Störungen im System der belebten Natur führen.

Auch wenn Deutschland zum Glück eher arm an Wetterkatastrophen ist: Kann man auch extremen Wetterereignissen etwas Gutes abgewinnen?

Ich meine: ja! Zum Beispiel erfrieren in sehr kalten Wintern viele Pflanzenschädlinge. Streng genommen haben wir aber jetzt nicht von Wetter im eigentlichen Sinn gesprochen, sondern von Klima. Denn Wetter ist ein Augenblickszustand der Atmosphäre, Klima dagegen die Gesamtheit des typischen Wetters. Und damit sind wir mitten in der Klimaänderungs-Problematik gelandet. Wenn sich unser Klima ändert – und inzwischen zweifelt kein Fachmann mehr ernsthaft daran – dann wird das Auswirkungen auf die gesamte Natur haben.

Welche denn?

Wir können zwar die eine oder andere Auswirkung abschätzen, aber ein Gesamtbild der Natur unter veränderten Klimabedingungen können wir nicht konstruieren. Nur eines wissen wir aus den bisherigen Untersuchungen: Die negativen Auswirkungen überwiegen die positiven bei weitem. Seien wir uns also der Gefahren einer Klimaänderung bewusst – und lernen wir unser derzeitiges „gutes Wetter“ zu schätzen und zu schützen.

Das Gespräch führte Walter Schmidt

Hans Häckel ist Meteorologe. An der Technischen Universität München hält er als Honorarprofessor Vorlesungen über Meteorologie, Agrarmeteorologie und Klimatologie.

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