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Gesundheit: Verrückte Hirsche

Während Hirschfleisch in Europa als „BSE- sicher“ gilt und Rindfleisch als potenziell infektiös, sehen Amerikaner und Kanadier das genau umgekehrt. In Nordamerika wurde bei Hirschen in Wildgattern eine Prionenerkrankung festgestellt, die dem Rinderwahnsinn (BSE) ähnelt.

Während Hirschfleisch in Europa als „BSE- sicher“ gilt und Rindfleisch als potenziell infektiös, sehen Amerikaner und Kanadier das genau umgekehrt. In Nordamerika wurde bei Hirschen in Wildgattern eine Prionenerkrankung festgestellt, die dem Rinderwahnsinn (BSE) ähnelt. Seit 1967 werden Tiere in Gehegen beobachtet, die abmagern und an der „chronisch zehrenden Hirschkrankheit“ (CWD) verenden. Die Erkrankung breitet sich immer weiter aus. Hirschrancher werden beschuldigt, aus kommerziellem Interesse das Problem ignoriert zu haben. Inzwischen wurden Tausende von gezüchteten Weißwedel- und Maultierhirschen getötet. Vermehrt werden auch in den Wäldern an CWD verendete Tiere gefunden. Im Urin erkrankter Tiere konnten mutmaßlich infektiöse Prionen nachgewiesen werden, die Übertragung durch Körpersekrete gilt als wahrscheinlich. Um die Seuche einzudämmen, gibt es nun Aus- und Einfuhrverbote, Keulen und Bestandsdezimierung.

Nicht nur Fleisch und Haut der gezüchteten Hirsche wird verwendet. Auf dem asiatischen Markt herrscht eine große Nachfrage nach dem Bast, der samtartigen Haut junger Geweihe, der für die traditionelle Medizin vewendet wird. Der Verkauf des Basts für über 200 US-Dollar pro Kilo hat erheblich zum Boom der Hischranchen beigetragen. Japan und Südkorea haben den Import von Hirschprodukten unterdessen ausgesetzt. akb

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