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Gesundheit: Viele Studierende sagen ab Warum in Berlin Studienplätze frei bleiben

An Berlins Unis gibt es viele unbesetzte Studienplätze – trotz des Bewerberansturms und des Numerus clausus. Das geht aus der Antwort des Wissenschaftssenators auf eine kleine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hervor.

An Berlins Unis gibt es viele unbesetzte Studienplätze – trotz des Bewerberansturms und des Numerus clausus. Das geht aus der Antwort des Wissenschaftssenators auf eine kleine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hervor. So seien an der FU im vergangenen Wintersemester 42 Plätze in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften frei geblieben, in den Naturwissenschaften 235, in den Geisteswissenschaften 247. An der HU blieben 71 Studienplätze in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften vakant, in den Naturwissenschaften 133 und in den Geisteswissenschaften 308. Im Wintersemester gab es auf 15 500 Studienplätze 72 500 Bewerbungen.

Die FU kam demnach nur auf eine Auslastung von 88 Prozent ihrer Studienplätze, die HU auf 94 Prozent. Die Technische Fachhochschule (TFH) hatte eine Auslastung von 79 Prozent. An der TU blieben zwar 162 Studienplätze wegen mangelnder Nachfrage unbesetzt, doch hat die Uni gleichwohl eine 113-prozentige Auslastung ihrer Kapazitäten, weil in anderen Fächern weit mehr Studierende aufgenommen werden.

Lisa Paus (Grüne) hält es für einen „Skandal“, wenn Unis Kapazitäten nicht ausschöpfen. Der Senat sieht das anders und verweist auf das Problem der Mehrfachbewerbungen. Weil sich zahlreiche Studienbewerber an mehreren Hochschulen auf Studiengänge mit NC bewerben und schließlich häufig anderen als den Berliner Unis den Vorzug geben, bleiben Plätze in Berlin vakant, die sogar im Nachrückverfahren nicht besetzt werden können. Möglicherweise ziehen manche Bewerber im Zweifel einen Studienplatz in den alten Studiengängen vor, lauten Erklärungsversuche aus den Unis. Berlin hingegen – und besonders die FU – ist bei der Umstellung auf den Bachelor schon weit fortgeschritten, so dass es womöglich vorübergehend Einbußen bei der Attraktivität hinnehmen muss.

Die Unis können die Nachrückverfahren aber nicht monatelang fortsetzen, dann würden die Studierenden erst mitten im Semester ihr Studium antreten. Ohne den NC mit seinen Verfahren aber wären sie wieder hoffnungslos überlaufen. Der Senat will die Entwicklungen „kritisch weiter beobachten“. akü

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