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Gesundheit: Von den Sternen reich beschenkt

Zum 65. Geburtstag des Berliner Astronomen Dieter B. Herrmann

Geburtstag zu feiern, ist nicht sein Ding – denn da feiert man etwas, wofür man nichts kann. Dass seine Geburtstagsfeier am Wochenende Anlass für ein wissenschaftliches Kolloquium gab, dafür kann Dieter B. Herrmann allerdings sehr wohl etwas. Nicht nur weil der nun 65-Jährige dem Ort der Veranstaltung, der Archenhold-Sternwarte in Berlin Treptow, seit seinem 13. Lebensjahr verbunden ist. Er ist seit 28 Jahren Chef des Hauses und der Fachwelt und Öffentlichkeit bekannt. Unter anderem durch die 30 Astronomie–Bücher, die er geschrieben hat, mehr noch durch die populärwissenschaftliche Sendung „Aha“ im DDR-Fernsehen. Herrmann moderierte die Sendung 14 Jahre lang von 1977 bis 1991. Und auch danach hatte er noch lange regelmäßige Wissenschaftssendungen im Rundfunk.

Sein Freund und Kollege Eckehard Rothenberg zeichnete angesichts der Vielseitigkeit des Forschers ein farbiges Porträt von Herrmann. Er erzählte von dessen schauspielerischem Talent, seinen frühen Theaterauftritten als „Wotan“ und seiner späteren Freundschaft zu Hanns Eisler. „Doch schließlich siegte der Forscherdrang“, sagte Rothenberg. Herrmann holte eine verpatzte Physikprüfung an der Humboldt-Universität nach, wo er Jahrzehnte später, 1986, eine Honorarprofessur für Geschichte der Naturwissenschaften antrat.

Das Programm des Kolloquiums spiegelte die Breite seiner wissenschaftlichen Arbeit wider. Die Geschichte der Astronomie, Sonnen- oder Astrophysik waren das „trocken Brot des Forschers“. Herrmann erarbeitete sich ein großes Repertoire, mit dem er das Publikum in die Archenhold-Sternwarte lockte. Nach seiner Amtsübernahme 1976 begann die Sternwarte, das Treptower Riesenfernrohr mit 21 Metern Brennweite wieder instand zu setzen. 1986 war es erstmals nach 25 Jahren wieder voll funktionstüchtig. Kurz darauf übernahm die Sternwarte das Zeiss- Großplanetarium im Prenzlauer Berg, das nach Herrmanns Ideen gestaltet wurde.

Nicht zuletzt seinem Engagement ist es zu verdanken, dass beide Häuser nach dem Mauerfall trotz großer finanzieller Schwierigkeiten überhaupt weiterexistieren konnten. Mindestens noch bis zum Sommer wird er deren Geschicke weiter leiten. „Ich hoffe, das Schiff noch ins ruhige Fahrwasser bringen zu können“, sagt er.

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